Suche nach Kunden des Dopingarztes Fuentes wird schwierig
Madrid (dpa) - Die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) wird nach spanischen Medienberichten voraussichtlich die Untersuchungen koordinieren, mit denen die Kunden des Dopingarztes Eufemiano Fuentes ermittelt werden sollen.
Ein Madrider Berufungsgericht hatte angeordnet, dass die im Labor des Mediziners sichergestellten Blutbeutel von Radprofis und anderen Sportlern, den Sportverbänden zur Verfügung gestellt werden müssen.
Mehr als 200 Blut- und Plasmabeutel waren im Mai 2006 von der Polizei bei der „Operación Puerto“ sichergestellt worden, mit der der größte Dopingskandal in der spanischen Sportgeschichte aufgedeckt wurde. Wie die Zeitung „El País“ am Mittwoch berichtete, dürfte es jedoch sehr schwierig sein herauszufinden, von welchen Sportlern das Blut stammt.
Fuentes hatte die Beutel mit teilweise mysteriösen Kürzeln beschriftet. Um die Kunden des Dopingarztes zu identifizieren, wären DNA-Proben der verdächtigen Sportler notwendig, die mit den Genwerten der Blutbeutel abgeglichen werden könnten.
Nach Informationen der Zeitung „El Mundo“ stünden solche Ermittlungen zudem auf einer rechtlich unsicheren Basis. Da die Aufdeckung des Skandals mehr als zehn Jahre zurückliegt, seien mögliche Dopingvergehen verjährt, betonte das Blatt. WADA-Direktor David Howman kündigte an, die Agentur werde sich mit anderen Sportinstitutionen in Verbindung setzen, um über das weitere Vorgehen zu beraten.