UCI schließt nachträgliche Disziplinarverfahren aus
Aigle (dpa) - Die Siegerlisten werden trotz der Doping-Enthüllungen aus Frankreich nicht erneut umgeschrieben.
Der Radsport-Weltverband UCI hat nach der Veröffentlichung des Anti-Doping-Berichts des französischen Senats nachträgliche Disziplinarverfahren gegen die betroffenen Fahrer wie 98er-Toursieger Marco Pantani oder Jan Ullrich ausgeschlossen. Vielmehr kritisierte die UCI die französische Behörde für die Offenlegung der Namen.
„Die nachträglichen Tests der Tour-Teilnehmer von 1998 wurden vom französischen Labor aus wissenschaftlichen Zwecken durchgeführt und entsprachen nicht den Standards für Anti-Doping-Analysen. Außerdem wurden die Grundsätze der Anonymität und die vorherige Zustimmung der Fahrer zu wissenschaftlichen Zwecken nicht eingehalten“, monierte die UCI in einer Stellungnahme. Es seien auch keine B-Proben verfügbar. Diese Ergebnisse könnten daher nicht als gültiger Beweis in Disziplinarverfahren hinzugezogen werden.
In dem Bericht der Anti-Doping-Kommission waren zahlreichen Radprofis, unter anderem Jan Ullrich, dem 98er Toursieger Marco Pantani, Erik Zabel und Ex-Weltmeistern wie Mario Cipollini oder Laurent Jalabert positive EPO-Proben von der Tour de France 1998 zugewiesen worden.