WM-Bronze für Teutenberg - Bronzini siegt wieder
Kopenhagen (dpa) - Medaille gewonnen - den erhofften Titel aber verpasst. Ina-Yoko Teutenberg ist bei den Rad-Weltmeisterschaften in Kopenhagen zu Bronze im Straßenrennen gesprintet und hat dem Bund Deutscher Radfahrer (BDR) damit bereits die vierte Medaille beschert.
Die 36-Jährige aus Mettmann musste sich im knüppelharten Zielsprint nur der Italienerin Giorgia Bronzini - die ihren Titel von 2010 verteidigte - und Marianne Vos aus den Niederlanden geschlagen geben. Teutenberg gewann ihre erste Medaille bei einer Straßen-WM.
„Natürlich hätte ich gerne gewonnen“, meinte Teutenberg, die im Juni deutsche Meisterin geworden war. „Aber ich freue mich auch über Bronze.“ Bundestrainer Thomas Liese sagte: „Eine Medaille zu gewinnen ist immer stark. Ina war unser Joker und hat unsere Taktik voll umgesetzt.“
Im nervösen und von zahlreichen Stürzen überschatteten Finale war Teutenberg auf der ansteigenden Zielgeraden nicht mehr an den beiden Frauen vor ihr vorbeigekommen. Marianne Vos, die im Ziel nach dem verpassten Gold wild fluchte, fehlten nur wenige Zentimeter zu ihrem zweiten Titel nach 2006. Und das nicht zum ersten Mal: Von 2007 bis 2011 wurde die Niederländerin in jedem Jahr WM-Zweite.
Nach verhaltenen 100 Kilometern waren auf der drittletzten von insgesamt zehn Runden im Kopenhagener Vorort Rudersdal die ersten Attacken lanciert worden. Die erste Fahrerin, die sich entscheidend absetzen konnte, war die frühere Eisschnelllauf-Olympiasiegerin Clara Hughes aus Kanada. Als Solistin vergrößerte sie den Abstand zum Feld kontinuierlich, mit 38 Sekunden Vorsprung fuhr sie auf die letzte Runde. Aber drei Kilometer vor dem Ziel wurde Hughes eingeholt.
Beim Junioren-Rennen hatte zuvor Rick Zabel, Sohn des ehemaligen Sprintstars Erik Zabel, als Fünfter für Furore gesorgt. Auf die ersten Drei fehlten dem 17-Jährigen, der im Hauptfeld sprintete, drei Sekunden. „Die Top Ten waren mein Ziel, also bin ich auf den ersten Blick zufrieden“, sagte Zabel. „Wären wir drei Sekunden früher auf die Zielgerade eingebogen, wäre noch mehr drin gewesen.“ Vater Zabel meinte: „Heute hat er im Rahmen seiner Möglichkeiten alles richtig gemacht.“ Weltmeister wurde Pierre-Henri Lecuisinier aus Frankreich.