Rehm verzichtet auf Doppelstart bei Olympia in Rio

Berlin (dpa) - Paralympics-Sieger Markus Rehm verzichtet auf den lange ersehnten olympischen Doppelstart in Rio de Janeiro. Der Prothesen-Weitspringer wird sich nicht um eine Teilnahme an den Olympischen Spielen bewerben, sondern will im September erneut bei den Paralympics um Medaillen kämpfen.

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Dies teilte der Leichtathletik-Weltverband IAAF mit. Zuvor hatten sich Rehm und IAAF-Generalsekretär Jean Gracia demnach zu „äußerst konstruktiven und positiven“ Diskussionen getroffen.

„'Brücken bauen, nicht einreißen', das ist mein heutiges Fazit einer kurzen aber konstruktiven Reise nach Monaco!“, kommentierte Rehm auf seiner Facebook-Seite. „Zeitlich und politisch komplizierte Abläufe machen einen Start bei den Olympischen Spielen in Rio leider nicht mehr möglich...aber wir sind einen wichtigen Schritt weiter“, schrieb er und verwies auf die künftig enge Zusammenarbeit mit der IAAF.

Rehm will gemeinsam mit dem Weltverband an Regeländerungen mitwirken, um künftig auch behinderten Sportler eine Teilnahme an Weltmeisterschaften zu ermöglichen. Dafür will sich der 27-Jährige aus Leverkusen in einer IAAF-Arbeitsgruppe einsetzen. Ziel ist seine WM-Teilnahme 2017 in London.

Eine wissenschaftliche Studie hatte kürzlich ergeben, dass Weltrekordler Rehm (8,40 Meter) durch seine Unterschenkelprothese am rechten Bein beim Weitsprung keine gravierenden Vor- oder Nachteile im Vergleich mit Athleten ohne Behinderung hat. „Zu diesem Zeitpunkt kann nicht eindeutig ausgesagt werden, dass die Prothese von Markus Rehm ihm beim Weitsprung einen oder keinen Gesamtvorteil bietet“, hieß es in der Analyse.

Somit dürfte Rehm auch nicht an Titelkämpfen der IAAF teilnehmen. Denn das Regelwerk verbietet derzeit einen Start, wenn ein Athlet Hilfsmittel nutzt, die ihm einen Vorteil verschaffen. Vorschläge für eine Regelreform sollen nun beim nächsten Treffen der Arbeitsgruppe im September diskutiert werden.