Neue Sicherheitsmaßnahmen in der Vielseitigkeit
Warendorf (dpa) - Als Konsequenz aus dem Tod des deutschen Spitzenreiters Benjamin Winter vor knapp einem Jahr will die Deutsche Reiterliche Vereinigung FN die Sicherheit in der Vielseitigkeit weiter erhöhen.
„Ich habe noch nie eine solche Ehrlichkeit in der Diskussion gespürt“, sagte Dennis Peiler, Geschäftsführer des Deutschen Olympia-Komitees für Reiterei (DOKR), in Warendorf. „Die Bereitschaft, etwas zu ändern, ist groß.“
Nach dem Unfall von Winter in Luhmühlen hatte die schon seit 2013 bestehende Task Force des Verbandes mehrere Vorschläge erarbeitet. Diese wurden am Mittwoch in der FN-Zentrale vorgestellt. „Wir möchten gern die Umsetzung im Einklang mit dem Weltverband FEI. Wenn nicht, werden wir trotzdem unseren Weg gehen“, sagte Peiler.
Einen wesentlichen Bereich der Maßnahmen bildet die Entwicklung neuer Hindernissysteme. Dafür will die FN in den kommenden drei Jahren rund 250 000 Euro investieren. „Ziel ist es, dass die Hindernisse im richtigen Moment das Richtige tun“, meinte Peiler. „Wir wollen keine fliegenden Pferde mehr.“
Ein weiterer Punkt ist die verbesserte Notfallversorgung bei Turnieren durch Ärzte, die sich speziell für den Pferdesport weitergebildet haben. Zudem soll die Obduktion von tödlich verunglückten Pferden obligatorisch werden. Die Kosten übernimmt die FN. Bereits eingeführt wurde eine Liste mit Reitern, die unter Beobachtung stehen, auf welchem Prüfungs-Level sie starten dürfen. Zudem wird an der Weiterentwicklung von Airbag-Westen gearbeitet.
Auslöser der Diskussionen war der tödliche Unfall von Benjamin Winter. Der 25-Jährige war beim Geländeritt in Luhmühlen mit seinem Wallach Ispo gestürzt und wenig später im Krankenhaus gestorben. Winter galt als eines des hoffnungsvollsten Talente in der deutschen Vielseitigkeit. In diesem Jahr verunglückten bereits ein Portugiese und eine Italienerin bei Vielseitigkeits-Unfällen tödlich.