Springreiter auf Platz drei bei Nationenpreis-Turnier
Mannheim (dpa) - Otto Becker wartet weiter auf seinen ersten Heimsieg beim deutschen Nationenpreis. Der Bundestrainer der Springreiter musste sich beim siebten Versuch mit Platz drei des von ihm gecoachten Team begnügen.
Nach sechs vergeblichen Anläufen in Aachen scheiterte das Gastgeber-Quartett auch in diesem Jahr beim CHIO-Ersatz in Mannheim und musste sich dem Sieger USA und Belgien geschlagen geben.
Christian Ahlmann hätte für einen Sieg sorgen können, doch der Reiter aus Marl scheiterte im Stechen mit Taloubet. „Christian hatte eine schwere Ausgangsposition“, sagte Becker: „Wir haben gekämpft bis zum Schluss. Wir gewinnen zusammen - und wir verlieren zusammen.“
Der letzte deutsche Reiter war überrascht. „Der Ritt hat eigentlich ganz gut geklappt“, kommentierte Ahlmann das Stechen und sagte zu dem leichten Fehler: „Den Abwurf habe ich beim Reiten gar nicht bemerkt.“
Die deutschen Reiter erlebten in Mannheim ein Auf und Ab. In der ersten Runde begannen Ahlmann und Taloubet makellos. Aber Hans-Dieter Dreher (Eimeldingen) kassierte mit Embassy einen Abwurf und Meredith Michaels-Beerbaum aus Thedinghausen mit Fibonacci sogar zwei. Ludger Beerbaum (Riesenbeck) ließ sich nicht beirren und ritt mit Chiara fehlerfrei.
„Der Nuller von Ludger hat uns im Geschäft gehalten“, kommentierte der Nationaltrainer den ersten Umlauf. Ohne Strafpunkt gingen allein die Iren in die zweiten Runde, doch räumten sie danach kräftig ab und fielen am Ende auf Rang sieben zurück. Besser machten es die Gastgeber, auch wenn es nicht zum ersten Platz reichte.
Ahlmann und Taloubet kassierten vier Strafpunkte, Dreher und Embassy sogar acht. Eine vordere Platzierung schien kaum noch möglich. Doch dann legte Michaels-Beerbaum, die in Mannheim vor acht Jahren Europameisterin geworden war, einen tollen Umlauf hin. Und auch ihr Schwager glänzte: Dank Beerbaums zweiter fehlerfreier Runde erreichte die deutsche Equipe das Stechen.
Ahlmann trat mit Taloubet zur entscheidenden Runde gegen die USA und Belgien an, hatte aber nicht das notwendige Glück und patzte ausgerechnet am letzten Sprung. Der Bundestrainer zog trotz Platz drei ein halbwegs zufriedenes Fazit: „Ich bin von keinem enttäuscht oder überrascht.“
Der 100. Nationenpreis von Deutschland wurde dieses Jahr nicht als Teil des CHIO in Aachen geritten, wo dieser traditionsreiche Mannschaftswettbewerb seit vielen Jahren zu Hause ist. Wegen der EM im August verzichteten die Aachener, und die Mannheimer sprangen ein. Im kommenden Jahr hat Becker wieder in Aachen eine Chance auf den ersten Heimsieg.