Vielseitigkeit: Dibowski erstmals deutscher Meister
Schenefeld/Döhle (dpa) - Andreas Dibowski konnte es selbst nicht glauben: Bei seinem 20. Start hat der 47 Jahre alte Vielseitigkeitsreiter in Schenefeld erstmals die deutsche Meisterschaft gewonnen.
„Wir haben zu Hause schon gescherzt, dass das nie mehr was wird“, kommentierte der Profi aus dem niedersächsischen Döhle. Der von den Kollegen nur „Dibo“ gerufenen Reiter behielt im abschließenden Springen die Nerven und sicherte sich im Sattel von Leon souverän den Titel. Für Dibowski, der mit dem deutschen Team schon bei EM, WM und Olympia Gold gewonnen hat, ist es der erste große Einzeltitel. „Das ist schon etwas besonderes, wenn man alles aus eigener Kraft schafft“, kommentierte der Sieger.
Dibwoski hatte die Führung aus der Dressur im Gelände und im Springen verteidigt und ritt mit 34,50 Punkten ins Ziel. Hinter dem Sieger kamen Ingrid Klimke aus Münster mit Hale-Bob (45,40) und Peter Thomsen aus Lindewitt mit Barny (46,40) auf die Plätze zwei und drei.
Warum es so lange gedauert hat? „Weil die anderen besser waren“, lautete der für Dibowski typisch trockene Kommentar. Für den Profi war der Erfolg auch deshalb ein ganz besonderer, weil Leon zwischenzeitlich verkauft war. Ein Jahr wurde der inzwischen 16 Jahre alte Wallach von der für Thailand startenden US-Amerikanerin Nina Ligon geritten, Dibowski verpasste die Olympischen Spiele in London. Erst Ende August 2012 kehrte Leon wieder in Dibowskis Stall in der Lüneburger Heide zurück. „Das ist schon eine eigene Geschichte“, kommentierte der Reiter.
Auf einen Start bei der DM verzichtet hatte Titelverteidiger Michael Jung. Der Doppel-Olympiasieger aus Horb ritt stattdessen im niederländischen Varsseveld, gewann dort eine internationale Zwei-Sterne-Prüfung mit Rocana und eine Ein-Stern-Prüfung mit Ricona.