Dressursieg in der Kür Werth feiert bei CHIO in Aachen den 22. Saisonsieg

Aachen (dpa) - Isabell Werth klatschte selbst vor Begeisterung. Einen Tag nach dem Dämpfer im Grand Prix Special schlug die erfolgreichste Dressurreiterin der Welt zurück und gewann am Sonntag die Kür beim CHIO in Aachen.

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Mit einem spektakulären Ritt auf ihrer Stute Weihegold gewann die 48-Jährige aus Rheinberg mit klarem Vorsprung. „Das war ein Super-Ritt“, lautete ihr passender Kommentar. „Nach gestern war es wichtig zu zeigen, wo wir stehen“, sagte die gut gelaunte Siegerin, die am Vortag von der US-Amerikanerin Laura Graves geschlagen worden war. In der Kür lief Werth wieder zur Höchstform auf und hängte Graves deutlich ab.

Die 48 Jahre alte Reiterin aus Rheinberg gewann die abschließende Dressurprüfung des Turniers mit 89,675 Prozent. Hinter Werth kam Sönke Rothenberger aus Bad Homburg mit Cosmo (85,750) auf Platz zwei. Erst auf Rang drei folgte Graves mit Verdades (82,550).

„Ich war unterwegs schon begeistert und hingerissen“, berichtete Werth von ihrer Kür. Die zwölf Jahre alte Stute fand sie „fantastisch - das war heute unser Tag“. Für die erfolgreichste Reiterin der Welt war es beim 26. Start in diesem Jahr bereits der 22. Sieg.

„Es ist auch für mich etwas außergewöhnliches, hier zu gewinnen“, sagte Werth. „Das letzte Mal ist ja schon ein bisschen her.“ Vor neun Jahren hatte sie zuletzt den Großen Dressur-Preis von Aachen gewonnen.

Zufrieden durfte auch Sönke Rothenberger sein. Der 22-Jährige aus Bad Homburg zeigte eine starke Kür. Mit Cosmo ritt er nahezu fehlerfrei und freute sich über den zweiten Platz. Dorothee Schneider aus Framersheim kam mit Sammy Davis Jr. auf Rang elf.

Einen Dämpfer hatte es am Vortag gegeben. Überraschend gewann Graves mit Verdades den Special vor Werth, der mit Weihegold einige Fehler unterliefen. „Ich muss wohl noch ein bisschen Special üben“, kommentierte die sechsmalige Olympiasiegerin. Seit den Spielen in Rio hatte Werth mit ihrer Stute keinen Special geritten, weil Weihegold während der deutschen Meisterschaften in Balve verletzt pausieren musste.

„Gar nicht so schlecht, sonst ist man sich zu sicher“, kommentierte Bundestrainerin Monica Theodorescu mehrere kleine Fehler der deutschen Starter im Special. Mit Blick auf die EM sagte sie: „Jetzt haben wir noch ein paar Wochen und können daran arbeiten.“

Trotzdem gewann das deutsche Dressur-Quartett unangefochten den Nationenpreis. Nach Grand Prix und Special lag die Mannschaft klar vor den USA und Schweden. Das Streichergebnis im deutschen Team lieferte in beiden Teilen der Mannschaftswertung Hubertus Schmidt. „Ohne Worte“, lautete der Kommentar des Reiters aus Borchen-Etteln nach dem Ritt mit Imperio.

Schmidt reitet nun nicht mit Werth, Rothenberger und Schneider im EM-Team. Den vierten Platz für die Titelkämpfe Ende August in Göteborg sicherte sich Helen Langehanenberg aus Billerbeck mit Damsey.