America's-Cup: Ärger nach Vorschlag für Klassenwechsel
San Francisco (dpa) - Die Organisatoren des America's Cup in den USA haben überraschend einen Klassenwechsel vorgeschlagen und damit heftige Reaktionen ausgelöst.
Das italienische Team Luna Rossa Challenge drohte bereits mit dem Rückzug von der 35. Auflage des Segelklassikers.
Chefvermarkter Harvey Schiller hatte zuvor für einen Umstieg von den geplanten knapp 19 Meter langen AC62-Prototypen auf die rund fünf Meter kürzeren und kostengünstigeren AC45-Katamarane geworben. Luna Rossa sei entschieden gegen diesen Vorschlag, teilte das Team in einem Statement auf seiner Homepage mit.
Hintergrund der vorgeschlagenen Regeländerung im laufenden Wettbewerb ist das Bemühen um eine mögliche Rettung finanziell angeschlagener Teams. Eine Halbierung der Budgets wäre dadurch möglich. Derzeit gibt es von den fünf, teilweise in ihren Vorbereitungen weit vorangeschrittenen Herausforderern keine Zustimmung für den Vorschlag. „Wir haben die Verantwortung darüber nachzudenken, was für den America's Cup langfristig am gesündesten ist“, sagte Schiller.
Jochen Schümann, der den Pokal 2003 und 2007 mit dem Schweizer Team Alinghi gewann, ist nicht überzeugt von dem Plan. „Der Titelverteidiger tut dem America's Cup sehr weh“, sagte er mit Blick auf den Vorschlag aus den USA. Skeptisch ist auch der zweimalige Teilnehmer Tim Kröger: „Der Vorschlag klingt so, als wolle da jemand Raubtiere durch einen Flohzirkus ersetzen. Der Cup mag dadurch billiger werden. Vielleicht aber auch bedeutungsloser.“ Eine Entscheidung wird bis Ende März erwartet.