Selbstkritik bei Hockey-Herren - noch viel Arbeit bis Rio
Raipur (dpa) - Auf dem Weg zum dritten Olympia-Gold in Serie liegt noch viel Arbeit vor den deutschen Hockey-Herren um ihren neuen Coach Valentin Altenburg.
Das Finalturnier der World League im indischen Raipur schloss die erfolgsverwöhnte DHB-Auswahl auf dem enttäuschenden siebten Rang ab. Durch das 8:3 im Platzierungsspiel über Kanada, zugleich der erste Pflichtspiel-Erfolg unter dem neuen Bundestrainer, reichte es nur zum vorletzten Platz im Feld der acht Top-World-League-Teams. „Insgesamt ist es enttäuschend. Wir können mit der Leistung hier nicht zufrieden sein“, stellte Olympiasieger Florian Fuchs selbstkritisch fest.
Die Deutschen hatten die Vorrunde nach Unentschieden gegen die Niederlande und Indien sowie einer Niederlage gegen Argentinien als Gruppendritte beendet. Im Viertelfinale verlor das Altenburg-Team dann 1:4 gegen Weltmeister Australien. In den vier Begegnungen wurden insgesamt nur drei Tore erzielt - zu wenig, um oben mitzuspielen, wie auch der Bundestrainer einräumte: „Wir haben zu viele Chancen liegen gelassen und immer wieder Phasen gehabt, die zu schwach waren.“
Dennoch fällt sein Gesamtfazit recht positiv aus. „Es gibt eine Reihe von Bereichen, die gut sind, aber noch nicht gut genug“, urteilte Altenburg. Er wird die Themen Verteidigung des eigenen Kreises, Torabschluss und auch Strafeckenausbeute direkt nach der Rückkehr aus Indien mit dem Team angehen. Die Spieler werden die kommenden zwei Monate in regionalen Kleingruppen arbeiten, ehe von Februar 2016 an die Vorbereitung auf die Olympischen Spiele in die heiße Phase geht. „Wir haben noch viel Arbeit vor uns“, bestätigte Fuchs.
Die Stimmung im Team sei trotz des enttäuschenden Jahresabschlusses aber gut. „Valli hat schon viele positive Impulse gegeben. Ich bin zuversichtlich, dass da was wächst. Alle sind super happy“, verriet der Hamburger Fuchs. Dem stimmte auch Kapitän Tobias Hauke zu: „Valli setzt einen größeren Fokus auf gemeinsame Kommunikation. Ich finde, man hat auch schon gesehen, dass wir in der Taktik variabler sind.“
Dem Nachfolger des Mitte November zum Deutschen Fußball-Bund gewechselten Gold-Trainers Markus Weise bleibt nun noch ein Dreivierteljahr Zeit, um die bestehenden Rückstände auf die Top-Teams aus Australien und den Niederlanden wettzumachen. „Das geht nur über regelmäßige Trainingsarbeit und deswegen fangen wir sofort damit an“, kündigte Altenburg an.