Aus für Deutschland beim World Team Cup
Düsseldorf (dpa) - Titelverteidiger Deutschland hat beim World Team Cup in Düsseldorf den erneuten Einzug ins Finale verpasst. Die deutschen Herren verloren die entscheidende Partie der Blauen Gruppe gegen Serbien, weil nach Florian Mayer auch Philipp Kohlschreiber sein Einzel nicht gewinnen konnte.
Der Augsburger stemmte sich am Freitag bei strahlendem Sonnenschein im Rochusclub gegen Janko Tipsarevic zwar 2:25 Stunden lang gegen die entscheidende Niederlage. Am Ende musste sich die deutsche Nummer eins mit dem siebten Matchball aber doch mit 4:6, 6:3, 5:7 geschlagen geben.
Serbien trifft im Endspiel an diesem Samstag (12.00 Uhr) auf Tschechien. Das tschechische Doppel Radek Stepanek/Frantisek Cermak holte am späten Freitagabend durch ein 6:4, 4:6, 10:3 gegen das argentinische Duo Leonardo Mayer/Carlos Berlocq den entscheidenden zweiten Punkt. Zuvor hatte Mayer gegen Stepanek mit 6:7 (4:7), 7:5, 6:4 gewonnen und damit für den argentinischen Ausgleich gesorgt. Tomas Berdych hatte Tschechien am Donnerstag in Führung gebracht.
„Es war ein super Fight. Er ist immerhin die Nummer acht der Welt. Ich habe ihn ein bisschen ärgern können“, sagte Kohlschreiber nach der Partie. Mayer war am Tag zuvor Viktor Troicki mit 6:7 (6:8), 3:6 unterlegen. Immerhin gelang dem Doppel Philipp Petzschner und Christopher Kas zum Abschluss gegen Miki Jankovic und Nenad Zimonjic mit 6:4, 6:4 der Ehrenpunkt. Im vergangenen Jahr hatte das deutsche Team bei der Mannschafts-Weltmeisterschaft noch den fünften Titel errungen.
Ob die Auswahl des Deutschen Tennis Bundes im kommenden Jahr eine neue Chance auf den sechsten Triumph bekommt, ist nach wie vor unklar. Am Rande der 35. Auflage der Traditionsveranstaltung führten die Organisatoren um Turnierdirektor Dietloff von Arnim Gespräche über die Zukunft des Turniers. Denkbar ist auch, dass im kommenden Jahr am Rolander Weg eine Einzel-Veranstaltung der 250er Kategorie stattfindet.
Kohlschreiber erwischte gegen Tipsarevic einen guten Start und zog schnell auf 4:1 davon. Danach verlor der Augsburger aber den Faden und musste den ersten Satz mit 4:6 abgeben. Doch im zweiten Abschnitt fing sich der 28-Jährige wieder und glich mit dem 6:3 aus. „Ich habe super angefangen, bin dann aber in ein Loch gefallen. Danach habe ich mich aber wieder toll zurückgekämpft“, meinte Kohlschreiber.
In der Tat lieferte der Bayer seinem in den vergangenen Wochen stark aufspielenden Gegner auch im dritten Durchgang einen großen Fight. Kohlschreiber kassierte ein frühes Break zum 0:2, nahm Tipsarevic zum 3:4 dann seinerseits das Service ab. Doch der Serbe machte am Ende den etwas konsequenteren Eindruck. Sechs Matchbälle konnte Kohlschreiber noch abwehren, dann machte Tipsarevic den Finaleinzug für Serbien perfekt.
„Ich musste bei meinen Aufschlagsspielen viel kämpfen. Dennoch stimmt mich diese Leistung zuversichtlich für die French Open“, sagte Kohlschreiber, der seine beiden Einzel zuvor gegen Russland und Kroatien gewonnen hatte. Beim zweiten Grand-Slam-Turnier der Saison in Paris trifft er in der ersten Runde auf den Australier Matthew Ebden. „Damit werde ich mich morgen oder übermorgen beschäftigen.“