Becker nicht überrascht vom schwachen Herren-Abschneiden
London (dpa) - Boris Becker hat das schwache Abschneiden der deutschen Tennis-Herren beim Grand-Slam-Turnier in Wimbledon nicht überrascht.
„Es ist schade und leider heute Stand der Dinge, dass wir wenig Spieler im Herrenbereich haben, die bei einem Grand Slam das Potenzial haben, lange in der zweiten Woche zu bleiben“, erklärte der dreimalige Wimbledon-Sieger. „Wenn das passiert, ist es eher etwas Außergewöhnliches, man geht nicht davon aus.“
Keiner der insgesamt sieben deutschen Herren hatte bei der berühmten Rasen-Veranstaltung die dritte Runde erreicht. So schlecht schnitten die männlichen Vertreter des Deutschen Tennis-Bundes in den vergangenen 30 Jahren nur 2011 und 1987 ab, als auch Becker als Titelverteidiger früh scheiterte. Allerdings waren zwei deutsche Topspieler nicht dabei: Tommy Haas und Florian Mayer mussten verletzungsbedingt passen.
„Wenn zwei so gute Spieler fehlen, reduzieren sich die Chancen, das ist klar“, erklärte der 46-Jährige. Der Augsburger Philipp Kohlschreiber war der einzige gesetzte Deutsche in der Herren-Konkurrenz des Grand-Slam-Turniers, unterlag in der zweiten Runde aber dem Italiener Fabio Fognini. „Kohlschreiber war gut in Form in den letzten Wochen“, befand Becker. „Wimbledon ist dann aber eine andere Hausnummer und über fünf Sätze ist es schwer.“
Bei den Damen scheiterte Andrea Petkovic in Runde drei, Angelique Kerber zog ins Achtelfinale gegen die Russin Maria Scharapowa ein. Vorjahresfinalistin Sabine Lisicki hat am Montag noch die Chance ihr zu folgen. Dann wird die am Samstag abgebrochene Partie gegen Ana Ivanovic aus Serbien fortgesetzt. „Das sind die Hoffnungsschimmer. Bin froh, dass wir sie haben“, urteilte Becker über das Trio.