Bertens will in das Viertelfinale der French Open
Paris (dpa) - Vom Turniersieg in Nürnberg über den Coup gegen Angelique Kerber bis in das Achtelfinale der French Open: Die niederländische Tennisspielerin Kiki Bertens absolviert gerade einen Tennis-Marathon.
Ihre momentane Erfolgsserie - auch im Doppel - soll heute gegen die Amerikanerin Madison Keys noch nicht enden. „Es hört nicht auf“, sagte Bertens strahlend, nachdem sie am Sonntagabend mit der Schwedin Johanna Larsson 6:3, 6:3 gegen Serena und Venus Williams gewonnen hatte. Die US-Schwestern haben schon alle großen Titel im Doppel mehrmals abgeräumt.
Am Samstagabend setzte sich die Süd-Holländerin in einem fast dreistündigen Kraftakt im dritten Satz trotz Krämpfen 10:8 gegen die Russin Daria Kassatkina durch. Danach konnte sie nur drei Stunden schlafen, weil sie so voller Adrenalin war. Also saß sie noch mit ihrem Coach Raemon Sluiter zusammen. Der frühere Davis-Cup-Spieler hat sie seit dem vorigen Herbst topfit gemacht. „Ich hatte eine sehr gute Vorbereitung Anfang des Jahres. Physisch fühle ich mich besser, das ist entscheidend. Und ich habe Selbstvertrauen“, sagte Bertens.
Zehn Einzel in Serie gewann sie seit der Qualifikation in Nürnberg, holte den Titel in Franken, warf Australian-Open-Siegerin Kerber am vorigen Dienstag zum Auftakt in Paris raus. Damit nicht genug: Die 25-Jährige gewann zudem das Doppel in Nürnberg, in Paris ist sie dort auch noch dabei - das machte zuletzt 16 Matches in zwei Wochen.
„Ich hoffe, dass ich am Montag mit neuer Energie auf den Platz gehen kann“, sagte die derzeit auf Rang 58 geführte Niederländerin vor dem ersten Vergleich gegen Keys. Die Weltranglisten-17. stand immerhin 2015 schon im Halbfinale der Australian Open und jüngst im Endspiel in Rom.
Bertens hatte vor zwei Jahren bereits das Achtelfinale in Paris erreicht, verlor damals aber gegen Andrea Petkovic, auch weil sie zuvor unter einer Schilddrüsenerkrankung litt. Nun hat sie mit dem Achtelfinal-Einzug sogar die nationale Qualifikation für Olympia geschafft. Ein Trip nach Rio war vor kurzem noch ganz weit weg.