Der neue Mayer - „Bin so schwer zu schlagen“
Düsseldorf (dpa) - Florian Mayer hat seinen Aufschwung beim World Team Cup fortgesetzt und im Düsseldorfer Rochusclub den deutschen Auftaktsieg gegen Davis-Cup-Sieger Serbien perfekt gemacht.
Die deutsche Nummer eins bezwang Viktor Troicki klar mit 6:2, 6:2 und holte damit den entscheidenden zweiten Punkt für die Mannschaft von Teamchef Patrik Kühnen. Am Vortag hatte Philipp Kohlschreiber die Gastgeber durch ein 6:4, 7:6 (7:5) gegen Janko Tipsarevic in Führung gebracht. Christopher Kas und Philipp Petzschner rundeten den perfekten Auftakt mit einem 5:7, 6:3, 10:7 im Doppel gegen Tipsarevic und Nenad Zimonjic ab.
„Ich bin super zufrieden. Wenn ich so weiter spiele, bin ich schwer zu schlagen“, sagte Mayer nach seiner beeindruckenden Performance. Der von vielen Experten bereits als ewiges Talent abgestempelte Bayreuther spielt zur Zeit das beste Tennis seiner Karriere. Beim Masters-Turnier in Rom stürmte der 27-Jährige zuletzt bis ins Viertelfinale, seit diesem Montag wird der Franke auf Rang 21 der Welt notiert. „Ich spiele zur Zeit einfach richtig gutes Tennis. Natürlich sind die Top 20 jetzt das Ziel, aber die Luft nach oben wird natürlich immer dünner“, sagte Mayer nach seinem dritten Sieg im vierten Duell mit Troicki, für den er gerade einmal 55 Minuten benötigte.
Die Gründe für seinen Aufschwung sind vielfältig. „Ich bin jetzt bereit dafür“, erzählte Mayer am Montag gut gelaunt. „Alles was dazu gehört, Tennisprofi zu sein, macht mir inzwischen Spaß. Der Umgang mit den Medien, das Reisen zu den Turnieren. Ich habe Tennis als meinen Beruf akzeptiert“, sagte der Rechtshänder. Zwar wartet er nach wie vor auf seinen ersten Turniersieg auf der ATP-Tour, doch in seiner derzeitigen Verfassung ist dies nur eine Frage der Zeit.
„Die einzelnen Puzzleteile passen nun zusammen. Ich bin im besten Tennis-Alter und kann sicherlich noch ein paar Jahre auf diesem Niveau spielen“, meinte Mayer, der vor zwei Jahren bereits in der Versenkung verschwunden war. Doch auch mit „Hilfe von außen“ bekam der Bayreuther die Kurve, zudem stachelten die Erfolge von Andrea Petkovic und Julia Görges zusätzlich an. „Die Mädels haben es vorgemacht“, sagte Mayer.
In Düsseldorf will sich der neue deutsche Hoffnungsträger den Feinschliff für die am Sonntag in Paris beginnenden French Open holen. Am liebsten würde er sich mit dem Mannschafts-WM-Titel auf den Weg in die französische Hauptstadt machen. „Ich denke, es ist vieles drin für uns. Wir haben zwei starke Einzel, ein starkes Doppel und sind nur schwer zu besiegen“, sagte Mayer zuversichtlich.
Im Topspiel der Roten Gruppe setzten sich die USA mit 2:1 gegen Schweden durch. Nachdem John Isner den Schweden Christian Lindell locker mit 6:4, 6:1 besiegt hatte, glich Schwedens Topmann Robin Söderling für die Skandinavier aus. Der Weltranglisten-Fünfte rang den Amerikaner Sam Querrey in 2:35 Stunden mit 5:7, 7:5, 7:6 (7:3) nieder. Im Doppel holten Isner und Mardy Fish gegen Robert Lindstedt und Simon Aspelin mit 4:6, 7:6 (7:5), 10:4 dann den entscheidenden zweiten Punkt für die USA.