Deutsches Damen-Trio bei US Open in Runde drei
New York (dpa) - Der erhoffte Tennis-Knaller ist im letzten Moment geplatzt: Nach dem Rückzieher von Venus Williams ist Sabine Lisicki ihrer Fed-Cup-Kollegin Julia Görges kampflos in die dritte Runde der US Open gefolgt, und auch Angelique Kerber hat den Sprung geschafft.
Die Kielerin steht zum ersten Mal in ihrer Karriere bei den US Open in der dritten Runde. Mit einem hart umkämpften 6:3, 4:6 und 6:3-Sieg über die an Nummer zwölf gesetzte Polin Agnieszka Radwanska egalisierte die 23 Jahre alte Kielerin ihr bestes Grand-Slam-Ergebnis von den Australian Open 2010 und Wimbledon 2010. Die Weltranglisten-93. trifft am Freitag auf die Russin Alla Kudryawtsewa.
Kurz bevor die frisch gekürte Dallas-Siegerin im Arthur Ashe Stadium von New York zum mit Spannung erwarteten Duell gegen die US-Amerikanerin hätte antreten sollen, musste die ältere der beiden Williams-Schwestern passen. Sie leide an dem Sjögren-Syndrom, einer Autoimmunkrankheit, ließ Venus Williams mitteilen.
„Ich bin sehr enttäuscht und hätte gerne gespielt, aber habe Gelenkschmerzen und bin immer sehr müde. Es geht einfach nicht“, hieß es in einer Erklärung. Damit erreichte Lisicki beim letzten Grand-Slam-Turnier des Jahres im vierten Anlauf erstmals die dritte Runde. Dort trifft sie auf Dominika Cibulkova aus der Slowakei oder die Amerikanerin Irina Falconi. „Mein erster Gedanke war, ach nee, schade“, verriet die Berlinerin am Mittwoch. „Ich hatte mich so darauf gefreut, ein großes Match auf Arthur Ashe zu spielen.“
Julia Görges hatte zuvor mit 6:3, 6:1 gegen die Spanierin Laura Pous-Tio gewonnen. Im Kampf um den Einzug ins Achtelfinale trifft die 22 Jahre alte Bad Oldesloerin nun auf Shuai Peng. Es ist das erste Duell zwischen Görges und der 25 Jahre alten Chinesin.
„Die nächste Runde wird ein sehr hoher Prüfstein werden, sie ist eine der besten Spielerinnen der Tour. Aber ich muss mir keinen zu großen Druck machen, ich gehe als Außenseiterin in dieses Match“, sagte Görges. „Ich versuche, mich zum ersten Mal in eine vierte Runde bei einem Grand Slam zu spielen. Bisher hatte ich in dieser Saison drei dritte Runden, das war schon ganz solide.“
Gegen die Katalanin Pous-Tio hatte Görges nur zu Beginn leichte Schwierigkeiten, ließ am Ende ihrer Gegnerin aber keine Chance. „Ich bin ganz zufrieden mit mir, sie ist eine unangenehme Gegnerin, die einen für jeden Punkt arbeiten lässt. Anfangs brauchte ich etwas, um meinen Rhythmus zu finden. Aber sie schlägt nicht so gut auf, als dass man nicht noch mal ein Break gegen sie schaffen kann. Die Chance habe ich am Anfang zum Glück genutzt“, sagte Görges nach dem 70 Minuten dauernden Match.
Tags zuvor waren Andrea Petkovic (Darmstadt), Mona Barthel (Bad Segeberg) und Florian Mayer (Bayreuth) in die zweite Runde eingezogen. Petkovic setzte sich trotz ihrer Knieprobleme 6:2, 6:2 gegen die russische Qualifikantin Jekaterina Bytschkowa durch.
Die Weltranglisten-99. Mona Barthel überraschte mit einem 6:3, 6:4 gegen die an Nummer 32 gesetzte Spanierin Maria Jose Martinez Sanchez und trifft nun auf die Südafrikanerin Chanelle Scheepers. Auch Florian Mayer ging zufrieden und vor allem in nur 1:16 Stunden extrem schnell wieder vom Platz. Der bestplatzierte deutsche Profi demontierte den Franzosen Adrian Mannarino mit 6:2, 6:0, 6:0 und spielt jetzt gegen den Monegassen Jean-Rene Lisnard.