Djokovic bezwingt Nadal - und adelt ihn
Indian Wells (dpa) - Auf dem Platz kannte Novak Djokovic mit Rafael Nadal kein Erbarmen, nach seinem Finalsieg in Indian Wells gab sich der Serbe aber fast schon demütig. „Er ist der beste Spieler aller Zeiten“, lobte Djokovic den spanischen Weltranglisten-Ersten.
„Obwohl er erst 24 Jahre alt ist, hat er schon so viel erreicht. Er hat noch viele Jahre vor sich und kann auch Roger Federer nach Grand-Slam-Siegen überholen“, meinte die neue Nummer zwei der Welt, nachdem Djokovic den mallorquinischen Branchenprimus zuvor mit 4:6, 6:3, 6:2 niedergerungen hatte.
16 Grand-Slam-Titel hat Federer auf dem Konto, Nadal triumphierte bislang neunmal bei den vier Majors - doch beide stehen derzeit im Schatten von Djokovic. Beim ersten Masters der Saison feierte der Australian-Open-Sieger bereits seinen dritten Turniererfolg in diesem Jahr, neben Melbourne und Indian Wells war er auch in Dubai nicht zu schlagen. Die eindrucksvolle Bilanz in Zahlen: 18:0-Siege auf der ATP-Tour im Jahr 2011.
„Ich habe im Moment die beste Zeit in meinem Tennisleben“, sagte Djokovic, der im Ranking Federer auf Platz drei verdrängte und nun erster Nadal-Jäger ist. „Ich spiele mit sehr viel Selbstvertrauen, habe auf dem Platz ein gutes Gefühl für den Ball. Und ich habe den großen Willen, Spiele zu gewinnen“, beschrieb der „Djoker“ sein Erfolgsgeheimnis.
Hinzu kommt, dass der früher so sprunghafte Djokovic gereift ist. Zu Beginn des Monats sagte er seine Teilnahme am Erstrundenspiel im Davis Cup ab, um sich für die Hartplatzsaison in den USA zu schonen. Wer den stolzen Serben kennt, weiß, wie schwer ihm diese Entscheidung gefallen ist. Doch seinem eigenen Erfolg ordnet der 23-Jährige inzwischen alles unter.
„Besser als er kann man nicht in die Saison starten. Er hat heute verdient gewonnen“, gestand Nadal, der mit seiner Rückkehr auf die Tour nach seiner Verletzung bei den Australian Open aber ebenfalls zufrieden sein konnte. „Ich bin wieder topfit“, gab der Iberer zu Protokoll - für einen Djokovic in der Form seines Lebens reichte dies aber nicht. Der Serbe blieb dennoch bescheiden. „Die Saison ist noch lang und ich will nicht zu euphorisch sein. Niemand ist unschlagbar.“