Djokovic nach Fehler-Festival „peinlich“ berührt

London (dpa) - Für Novak Djokovic läuft die inoffizielle Tennis-WM bislang nicht nach Plan. Gegen den Spanier David Ferrer kassierte der Serbe die deutlichste Niederlage des Jahres. Seine tolle Saison könne ein schwaches Abschneiden in London aber nicht „ruinieren“, so Djokovic.

Nach der Abfuhr in gerade einmal 75 Minuten war Novak Djokovic ziemlich perplex. „Das war definitiv das schlechteste Match, das ich in dieser Saison bislang gespielt habe“, sagte der Weltranglisten-Erste. Chancenlos wie lange nicht ging der Serbe mit 3:6, 1:6 gegen den Spanier David Ferrer unter, bei der Suche nach einer Erklärung für die desolate Darbietung tappte Djokovic im Dunkeln.

„Vielleicht liegt es an der Dauer der Saison. Vielleicht liegt es einfach daran, dass ich mich nicht wohlfühle“, meinte der 24-Jährige, der sich vor dem Turnierstart mit hartnäckigen Schulterschmerzen herumgeplagt hatte.

So mühelos Djokovic der Tennis-Saison seinen Stempel aufgedrückt hatte, so schwertut sich der Wimbledon-Champion beim ATP-Finale in London. Schon gegen den Tschechen Tomas Berdych musste er einen Matchball abwehren, ehe sein Dreisatzsieg feststand. Gegen den furiosen Ferrer klappte dann „gar nichts“, wie Djokovic ratlos feststellte. Der Blick auf die Statistik, die ihm 33 vermeidbare Fehler und kein einziges Break bescheinigte, sei ihm „peinlich“.

Noch aber ist für den Überflieger des Jahres bei der inoffiziellen Tennis-WM nichts verloren. Gegen seinen Landsmann Janko Tipsarevic, Nachrücker für den verletzten Schotten Andy Murray, kann Djokovic am Freitag noch das Ticket für die Vorschlussrunde buchen. Doch selbst ein Sieg garantiert ihm nicht automatisch das Weiterkommen. Denn auch Berdych hat gegen den bereits als Halbfinal-Teilnehmer feststehenden Ferrer noch die Chance, sich fürs Semifinale zu qualifizieren. Eventuell müssen am Ende gar die Rechenschieber rausgeholt werden.

Er müsse gegen Tipsarevic mindestens „50 Prozent“ besser spielen, hat sich Djokovic für die Partie gegen seinen Landsmann vorgenommen. Doch egal, wie das Abschlussturnier der besten acht Profis für ihn ausgeht: Djokovic ist unbestritten der beste Spieler 2011. Drei Grand-Slam-Turniere entschied der Serbe für sich, in der ersten Jahreshälfte reihte er unfassbare 41 Siege aneinander. „Ich denke, nichts kann diese Saison ruinieren. Selbst wenn ich die US Open nicht gespielt hätte, wäre meine Saison immer noch unglaublich gewesen“, sagte Djokovic.