Djokovic und Co. trotzen der Müdigkeit
Belgrad (dpa) - Die Knochen sind müde, der Geist ist schwach. Doch für ihre Heimatländer greifen Novak Djokovic und Rafael Nadal nach einer Mini-Pause sofort wieder zum Schläger.
Gerade einmal vier Tage nach ihrem hochklassigen US-Open-Finale in New York stehen die beiden Superstars der Tennis-Branche an diesem Freitag wieder auf dem Platz. Das gemeinsame Ziel ist das Davis-Cup-Finale Anfang Dezember. Djokovic trifft mit Titelverteidiger Serbien in Belgrad auf Argentinien, Nadal und Spanien bekommen es in Cordoba mit dem Vorjahres-Finalisten Frankreich zu tun.
Auch Roger Federer gönnt sich nach seiner deprimierenden Halbfinal-Niederlage beim letzten Grand-Slam-Turnier des Jahres gegen Djokovic keine Pause. Down Under will der 30-Jährige die Schweiz im Relegations-Duell mit Australien wieder in die Weltgruppe führen und hat dabei neben zwei Einsätzen im Einzel auch einen Auftritt im Doppel geplant. Vor der Umstellung vom Hartplatz auf Rasen hat Federer keine Angst. „Wir haben immer wenig Zeit, uns auf Rasen umzustellen. Das ist kein Problem für mich“, meinte der Eidgenosse.
Djokovic wirkte nach dem dritten Grand-Slam-Turnier-Sieg in diesem Jahr sichtlich müde, zudem machten dem Serben Kniebeschwerden zu schaffen. Eine Absage des Halbfinales gegen Frankreich, wo er zum Auftakt an diesem Freitag auf David Nalbandian trifft, kam für den Branchenprimus aber nicht infrage. „Der Davis-Cup-Sieg im vergangenen Jahr war der beste Moment meines Lebens auf dem Tennisplatz“, begründete Djokovic, warum er direkt aus New York in die Heimat jettete, anstatt die Beine hochzulegen.
Allerdings ließen sich die Serben ein Hintertürchen offen. „Novak kommt erst heute zurück, wir müssen sehen, wie er sich fühlt. Wenn er nicht bereit ist, werde ich es sein“, sagte der designierte Ersatzmann Viktor Troicki bei der Auslosung am Donnerstag. Dass Djokovic bislang nicht mit dem Team trainiert hat, ist für Teamchef Bogdan Obradovic kein Problem. „Sein Selbstvertrauen ist so groß, da reicht ihm eine halbe Stunde vor dem Spiel.“ Im vergangenen Jahr hatte Djokovic im Halbfinale gegen Tschechien am ersten Tag pausiert.
Nadel düste direkt nach der bitteren Endspiel-Niederlage von New York im Privatjet in die Heimat, um Spanien wieder ins Endspiel zu führen. Zum Auftakt an diesem Freitag trifft das mallorquinische Kraftpaket auf Richard Gasquet, im zweiten Einzel stehen sich auf der roten Asche von Cordoba der Weltranglisten-Fünfte David Ferrer und Gilles Simon gegenüber. Das Angebot Nadals, seinen Platz für einen sich frischer fühlenden Spieler zu räumen, nahm Spaniens Teamchef Albert Costa nicht an.