DTB-Herren auch in Paris nur eine Randerscheinung
Paris (dpa) - Noch bevor es bei den French Open in Paris überhaupt so richtig ernst wird, ist das zweite Grand-Slam-Turnier des Jahres für die deutschen Tennis-Herren schon wieder vorbei.
Kein Deutscher ist in der dritten Runde mehr dabei - wie so häufig in der jüngeren Vergangenheit bei einem der vier Major-Events. Überhaupt hatten es nur sechs Spieler ins Hauptfeld geschafft. Ein Überblick über die Tristesse im deutschen Herren-Tennis.
DER DERZEIT EINZIG KONKURRENZFÄHIGE
Philipp Kohlschreiber kann man von den Ausgeschiedenen noch die wenigsten Vorwürfe machen. Die deutsche Nummer eins spielte eine solide erste Runde und zeigte auch danach gegen den Spanier Pablo Andujar eine starke Vorstellung. Wäre die Partie am Mittwochabend wegen Dunkelheit nicht abgebrochen worden, hätte der Augsburger die Partie wohl gewonnen.
DIE PECHVÖGEL
Benjamin Becker und Florian Mayer wurden in Paris wieder einmal vom eigenen Körper gestoppt. Mayer lag die Woche vor dem Turnier flach und erwischte mit Roberto Bautista Agut auch noch einen starken Gegner. Becker kämpfte sich in die dritte Runde, musste aber vorher wegen Schulterproblemen passen. Beide freuen sich jetzt auf die Zeit auf Rasen, die Zukunft gehört Becker (33) und Mayer (31) aber nicht.
DER ENTTÄUSCHENDE
Jan-Lennard Struff erwischte es erneut in der ersten Runde. Wie schon bei den Australien Open und acht weitere Male in dieser Saison. Welches Potenzial in dem inzwischen schon 25-Jährigen steckt, bewies Struff im Davis Cup gegen den Franzosen Gilles Simon, als er fünf Sätze hochklassiges Tennis bot. Doch der Sauerländer muss endlich sein Phlegma ablegen.
DIE QUALIFIKANTEN
Matthias Bachinger und Michael Berrer schafften als einzige deutsche Tennisspieler in Paris drei Siege - allerdings leider nur in der Qualifikation. In der ersten Runde des Hauptfeldes war dann für beide Schluss. Erfüllten dennoch die Erwartungen. Berrer plant in Melbourne im Januar 2015 seine Karriere zu beenden, Bachinger ist mit 28 Jahren auch nicht mehr der Jüngste. Die Zukunft sieht anders aus.
DIE HOFFNUNGSTRÄGER
Tommy Haas und Alexander Zverev - der Oldie und der Youngster sind es, denen man 2015 neben Kohlschreiber und Mayer noch am ehesten einige gute Resultate zutrauen kann. Haas will nach der x-ten Schulter-Operation direkt nach den French Open in Stuttgart endlich sein Comeback geben. Auch Zverev ist dann dabei. In Paris verpasste er den Sprung ins Hauptfeld, der 18-Jährige braucht noch Zeit.