Ellbogenprobleme: Justine Henin hört endgültig auf

Brüssel (dpa) - Die siebenmalige Grand-Slam-Siegerin Justine Henin hat ein Jahr nach ihrem Comeback ihren endgültigen Rücktritt vom Tennis erklärt. „Ein unglaubliches Kapitel meines Lebens liegt hinter mir“, sagte die 28 Jahre alte Belgierin.

Ihr Ellbogen sei so stark beschädigt, dass sie nicht mehr auf die WTA-Tour zurückkehren könne. „Die Schmerzen sind so stark, dass ich meine Leidenschaft und meinen Beruf auf höchstem Niveau nicht fortführen kann“, erklärte Henin auf ihrer Internetseite.

Die Profivereinigung WTA würdigte Henin in einer Pressemitteilung als „eine der größten Athletinnen in der Geschichte des Profi-Tennis und eine der bemerkenswertesten Botschafterinnen des Damen-Tennis auf und außerhalb des Platzes“.

Die 1,67 Meter kleine Wallonin war bereits am 14. Mai 2008 als amtierende Nummer eins der Tennis-Welt zurückgetreten und hatte damals einen Rücktritt vom Rücktritt noch ausgeschlossen: „Wer mich kennt, weiß, dass das das definitive Ende ist.“

Ende September 2009 aber kündigte sie wie zuvor schon ihre langjährige Dauerrivalin Kim Clijsters ihr Comeback an. Gleich bei ihrem ersten großen Turnier Anfang 2010 schaffte es Henin bis ins Endspiel der Australian Open.

Fünf Monate später hatte sie sich dann beim Grand-Slam-Turnier in Wimbledon die Blessur am Ellbogen zugezogen und den Rest der Saison pausiert. „Ich wusste nach Wimbledon, dass es sehr schwer werden würde, aber ich wollte mich durchbeißen. Heute ist nun aber klar, dass mein Ellbogen zu fragil ist“, erklärte Henin.

Bei den Australian Open hatte sie in diesem Jahr noch einmal ihr Glück auf dem Court versucht, scheiterte aber am vergangenen Freitag in der dritten Runde an der Russin Swetlana Kusnezowa.

Insgesamt gewann Henin 43 Einzeltitel und stand 117 Wochen an der Spitze der Rangliste. Dreimal (2003, 2006 und 2007) schloss sie das Jahr als Nummer eins ab. An Preisgeldern erspielte die zierliche Athletin mehr als 14,6 Millionen Euro. Sie triumphierte viermal bei den French Open (2003, 2005-2007), einmal bei den Australian Open (2004) und zweimal bei den US Open (2003, 2007).