Fed Cup: Rittner lässt zweiten Einzelplatz noch offen
Stuttgart (dpa) - Das Relegationsspiel gegen Australien soll für Deutschlands Tennis-Damen nur ein Zwischenstopp auf dem Weg zum langersehnten Fed-Cup-Sieg sein.
„Mit vier Spielerinnen unter den Top 16 wollen wir natürlich im nächsten Jahr wieder um den Titel kämpfen“, sagte Fed-Cup-Teamchefin Barbara Rittner in Stuttgart. Doch zunächst gilt es, am Wochenende gegen den von US-Open-Siegerin Samantha Stosur angeführten siebenfachen Gewinner des Mannschaftswettbewerbes den Verbleib in der Weltgruppe zu sichern. „Ich denke, die Chancen stehen 50:50“, sagte Rittner zurückhaltend. In der ersten Runde hatte die deutsche Auswahl gegen Titelverteidiger Tschechien verloren.
Nach dem sportlichen Höhenflug des vergangenen Jahres wäre ein Abstieg für das deutsche Damen-Tennis ein herber Rückschlag. „Natürlich ist der Druck groß, auch von uns selbst aus“, sagte Rittner. Australiens Coach David Taylor schob den Gastgeberinnen daher auch die Favoritenrolle zu. „Ich denke, wir sind der Underdog.“
Drei Tage vor dem Duell in der Porsche-Arena ließ Rittner die Entscheidung über die zweite deutsche Einzelspielerin noch offen. „Das werde ich erst am Freitag bei der Auslosung verkünden“, sagte Rittner. Kopenhagen-Gewinnerin Angelique Kerber ist am Samstag und Sonntag gesetzt. Für den zweiten Platz bewerben sich die wiedergenesene Andrea Petkovic und Julia Görges.
„Man darf nicht vergessen, dass Andrea drei Monate nicht gespielt hat“, sagte Rittner und ließ damit eine Tendenz in Richtung Görges erkennen. Die 23-Jährige feierte in Stuttgart im vergangenen Jahr mit dem Sieg beim dortigen WTA-Turnier den bislang größten Erfolg ihrer Karriere. Görges dürfte auch im Doppel an der Seite von Anna-Lena Grönefeld zum Einsatz kommen. Die Berlinerin Sabine Lisicki fehlt verletzt.
Auch Aussie-Coach Taylor rechnet mit Görges als zweiter deutscher Einzelspielerin. „Ich denke, Deutschland wird mit Kerber und Görges spielen“, sagte Taylor. „Aber sie können machen, was sie wollen.“ Er selbst setzt neben Stosur zunächst auf Jarmila Gajdosova. Sie steht auf Platz 50 der Weltrangliste.
Petkovic, als Nummer elf der Welt immer noch die deutsche Spitzenspielerin, stellte nach ihrer Verletzungspause keine Ansprüche. „Ich versuche, dem Team so gut es geht zu helfen“, sagte die Darmstädterin. Die 24-Jährige wirkte bei ihrer Rückkehr ins Rampenlicht nachdenklich und ungewohnt ernst. „Ich bin wieder zu 1000 Prozent fit, das ist erst einmal alles, was für mich zählt“, meinte die Hessin, die von einem Ermüdungsbruch im Rücken aus der Bahn geworfen worden war. „Die Zeit war nicht einfach“, bekannte Petkovic.
Bis Samstag wird es für sie vor allem weiter darum gehen, nach der langen Pause ihren Rhythmus zu finden. „Aber Training ist dann doch etwas anderes als Matches“, meinte Petkovic. Die deutschen Hoffnungen ruhen daher besonders auf Kerber. Die Kielerin befindet sich in diesem Jahr in bestechender Form und gewann in der vergangenen Woche in Kopenhagen bereits ihr zweites Turnier in diesem Jahr. „Angie hat so viel Selbstvertrauen, da ist es klar, dass sie spielt“, sagte Rittner.