Federer lässt Stebe keine Chance - Jetzt gegen Zverev

Halle/Westfalen (dpa) - Auf dem Weg zu seinem ersten Titel in diesem Jahr hat sich Topfavorit Roger Federer in Halle von Cedrik-Marcel Stebe nicht aufhalten lassen.

Nach einem Freilos in der ersten Runde gewann der 31-Jährige beim deutschen Rasenklassiker im Achtelfinale leicht und locker mit 6:3, 6:3 und steht damit bei der mit 779 665 Euro dotierten Tennis-Veranstaltung im Viertelfinale. „Es nie einfach, die ersten paar Matches auf Rasen zu spielen. Da kann es ganz schnell gehen. Mein Slice hat heute gut funktioniert, mein Aufschlag nicht ganz so, aber ich bin trotzdem sehr zufrieden“, sagte der Schweizer.

In der Runde der letzten Acht bekommt es der fünfmalige Halle-Champion am Freitag mit dem nächsten Deutschen zu tun. Gegner ist dann der Hamburger Wildcard-Inhaber Mischa Zverev, der Mirza Basic aus Bosnien mit 7:6 (7:5), 6:3 besiegte. „Eigentlich freut man sich auf so ein Spiel. Ich habe ihn so oft vor dem Fernseher gesehen, ich kenne sein Spiel fast in- und auswendig“, meinte Zverev.

Der Weltranglisten-Dritte Federer zeigte nach einigen Tagen Training auf dem grünen Rasen und einem Kurzauftritt im Doppel mit Tommy Haas von Beginn an eine konzentrierte Leistung gegen Stebe. Gleich zum Auftakt nahm er dem 22 Jahre alten Deutschen den Aufschlag ab, nach 33 Minuten sicherte er sich den ersten Durchgang mit 6:3. Stebe hielt zwar ordentlich dagegen, gefährden konnte er den 17-maligen Grand-Slam-Turnier-Gewinner aber nicht. Nach 67 Minuten machte Federer mit dem zweiten Matchball alles klar.

Sein nächster Gegner Zverev tat sich gegen den unbekannten Basic, der nur wegen der Verletzung von Philipp Petzschner ins Hauptfeld gerutscht war und zum Auftakt den Belgier David Goffin besiegt hatte, zwar sehr schwer. Doch in beiden Sätzen bewies der 25-Jährige großes Kämpferherz und machte jeweils ein Break weg. „Ich war etwas nervös, weil es für mich völlig ungewohnt war, dass ich als Favorit in die Partie gegangen bin“, sagte Zverev.

Im ersten Durchgang wehrte er beim Stand von 5:6 sogar einen Satzball ab, ehe er den Abschnitt im Tiebreak mit 7:5 für sich entschied. Auch im zweiten Satz musste der gebürtige Russe früh seinen Aufschlag abgeben. Doch Zverev bewies Moral, nahm Basic selbst zweimal das Service ab und verwandelte nach 1:19 Stunden seinen vierten Matchball. „Hier wieder im Viertelfinale zu stehen, das ist natürlich eine tolle Sache.“

Vor der Nummer 156 der Welt waren bereits der Russe Michail Juschni und Gael Monfils aus Frankreich bei der mit 779 665 Euro dotierten ins Viertelfinale eingezogen. Juschni setzte sich überraschend gegen den an Nummer vier gesetzten Japaner Kei Nishikori mit 6:1, 6:7 (4:7), 6:3 durch. Monfils hatte gegen den tschechischen Qualifikanten Jan Hernych beim 6:2, 6:3 überhaupt keine Probleme.

Juschni trifft nun auf den Sieger des deutschen Duells zwischen Philipp Kohlschreiber und Tobias Kamke. Die beiden Davis-Cup-Profis spielen am Donnerstag gegeneinander. Monfils bekommt es im Viertelfinale entweder mit Tommy Haas oder dem Letten Ernests Gulbis zu tun. Auch diese Partie findet am Donnerstag statt. „Ich fühle mich auf dem Platz im Moment einfach gut“, sagte Monfils, der in der Vergangenheit immer wieder von Verletzungen zurückgeworfen worden war.