„Frauleins are coming“ - Presse bejubelt Lisicki

London (dpa) - Sabine Lisickis Husarenritt ins Halbfinale von Wimbledon verzückt die britische Presse. Die Tennis-Experten der Zeitungen überschlugen sich mit Lob für die Deutsche, der sie wegen ihres harten Aufschlags Spitznamen wie „Doris Becker“, „Boom Boombine“ oder einfach „Super Sab“ gaben.

„Einen der bisher größten Schocks“ habe die 21-Jährige Wild-Card-Starterin dem Turnierverlauf versetzt, urteilte der „Daily Telegraph“, der das Foto der jubelnden Lisicki groß auf Seite 1 brachte. Der „Daily Mirror“ machte Lisicki flugs zum „neuen Center-Court-Darling“ und zur „Britin ehrenhalber“.

Auch die „Times“ räumte dem überragenden Spiel der Deutschen fast eine ganze Seite ein. Ihr Tennis gehöre zum „Unterhaltsamsten, was die diesjährigen Meisterschaften zu bieten haben“, befand die Zeitung. Und der „Independent“ sieht in der Deutschen sogar eine „durchaus denkbare Wimbledon-Siegerin“. Kommentator Chris McGrath fügte in die Zukunft blickend vieldeutig hinzu: „Mit 21 hat sie noch nicht all zu viele Meilen auf dem Tacho.“

Der „Guardian“ schlug den Bogen zu Lisickis großer deutscher Vorgängerin in Wimbledon. „Vergleiche mit Steffi Graf scheinen weit davon entfernt, abwegig zu sein“, schrieb die Zeitung. „Ihr Aufschlag ist die tödlichste Waffe der Frauen da draußen.“

Die Boulevardzeitung „The Sun“ machte Sabine Lisicki, die nach fünf Monaten Verletzungspause in die Weltspitze zurückkehrte, zur „Comeback-Queen“ und warnte: „The Frauleins are coming!“. Lisicki stehe an der Spitze einer langersehnten Renaissance „des Landes, das uns (Steffi) Graf, Boris Becker und Michael Stich brachte“.