Frustbewältigung im Davis Cup: Federer will ins Finale
Genf (dpa) - Das Finale der US Open schenkte sich Roger Federer in diesem Jahr. „Das war zu spät für mich“, sagte Federer, der bereits wieder in der Schweiz eingetroffen war.
Nachdem er beim letzten Grand-Slam-Turnier der Tennis-Saison im Halbfinale am späteren Sieger Marin Cilic aus Kroatien gescheitert war, zog es der Rekord-Grand-Slam-Champion lieber vor, zu schlafen. Schließlich wartet bereits die nächste große Aufgabe auf den 33-Jährigen.
Im Davis-Cup-Halbfinale kämpfen Federer und Australian-Open-Gewinner Stanislas Wawrinka vom 12. September an in Genf gegen Italien um den Einzug ins Finale. Es wäre die erste Endspiel-Teilnahme der Eidgenossen seit 22 Jahren. „Im Tennis gibt es so viele Highlights, so dass ich am Freitag zum Glück schon wieder was zu tun haben werde“, hatte Federer bereits nach dem bitteren Aus in Flushing Meadows gesagt.
Jahrelang hat Federer um den prestigeträchtigen Team-Wettbewerb einen großen Bogen gemacht und sich lieber auf seine Einzel-Karriere konzentriert. Doch seit in Wawrinka ein zweiter Topspieler dabei ist, hat auch Federer wieder den Reiz des Davis Cups für sich entdeckt. Zumal ihm die Trophäe in seiner so erfolgreichen Karriere noch fehlt.
„Wir haben ein super Team, spielen zu Hause und konnten den Belag auswählen. Natürlich sind wir der Favorit und können es schaffen“, sagte Federer. Die Begeisterung in der Schweiz ist riesengroß. Die rund 18 000 Tickets im Palexpo waren sofort vergriffen, zum öffentlichen Training strömten Anfang der Woche 4000 Fans in die Halle. „Wahnsinn, was hier los ist“, sagte auch Federer staunend.
Er warnte jedoch davor, die mit Andreas Seppi und Fabio Fognini antretenden Italiener zu unterschätzen. „Italien ist sicher stärker als Kasachstan und gegen die mussten wir hart kämpfen“, sagte die Nummer zwei der Welt mit Blick auf den knappen Erfolg im Viertelfinale.
Im zweiten Halbfinale treffen Frankreich und Titelverteidiger Tschechien in Paris aufeinander. Die Tschechen, 2012 und 2013 siegreich, streben zum dritten Mal in Serie ins Endspiel, das gelang letztmals Australien von 1999 bis 2001. „Der Davis Cup ist etwas ganz Besonderes“, sagte Routinier Radek Stepanek. Allerdings gehen die Franzosen, die im Viertelfinale Deutschland ausgeschaltet hatten, mit ihren drei Topspielern Jo-Wilfried Tsonga, Gael Monfils und Richard Gasquet als Favorit in die Partie.