US Open Görges müht sich in Runde zwei - Nur deutsche Damen gut

New York (dpa) - Den Start in die zweite Runde der US Open haben die deutschen Tennis-Damen ganz für sich. Die Aufgaben für Julia Görges, Carina Witthöft und Tatjana Maria am Mittwoch im feucht-heißen New York haben es in sich.

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Die deutschen Herren können nach ihrer enttäuschenden Nullnummer vom Montag dagegen nur neidisch zuschauen, wenn Witthöft die ganz große Bühne gegen Serena Williams betreten darf. Aber auch für Görges und Maria wird es nicht gerade einfach.

Wimbledon-Halbfinalistin Görges war daher gar nicht so unglücklich, dass sie sich beim 6:2, 6:7 (5:7), 6:2 gegen die russische Qualifikantin Anna Kalinskaja phasenweise sehr schwer tat und erst nach zwei Stunden erleichtert aufatmen konnte - so gut das in der dicken Tropenluft von Flushing Meadows am Montagabend (Ortszeit) eben ging. „Ich bin sehr, sehr glücklich. Der Sieg ist viel wichtiger, als wenn ich da mit 6:2, 6:2 vom Platz gehe“, sagte Görges.

Das Auf und Ab mit dem letztlich guten Ende soll ihr im nächsten Match gegen die Russin Jekaterina Makarowa eine Hilfe sein. Zwar feierte die Weltranglisten-Neunte in der Vorwoche beim Turnier in New Haven auf überzeugende Weise ihren ersten Sieg gegen die frühere Top-Ten-Spielerin und einstige US-Open-Halbfinalistin. Doch das wischte Görges schnell beiseite. „Das wird wieder eine schwere Aufgabe. Das Match von letzter Woche hat nicht viel Bedeutung“, betonte die 29-Jährige.

Vor der größten Herausforderung steht jedoch Carina Witthöft. In einer Saison mit vielen Erstrunden-Niederlagen verbuchte die Hamburgerin mit 6:3, 7:6 (8:6) gegen die Amerikanerin Caroline Dolehide ein willkommenes Erfolgserlebnis. Als Belohnung erhielt Witthöft, die von privaten Problemen am Jahresanfang und einer nicht optimalen Trainersituation sprach, ihre erste Begegnung mit Serena Williams. „Ich freue mich darauf. Ich lasse das Match einfach auf mich zukommen“, kündigte die 23-Jährige an. Witthöft will die Partie zumindest so gestalten, dass sie mit sich zufrieden sein kann.

Serena Williams startete bei ihrer Rückkehr zum Heim-Grand-Slam nach ihrer Schwangerschaft im vergangenen Jahr mit einem 6:4, 6:0-Erfolg gegen die Polin Magda Linette. Die Gewinnerin von 23 Grand-Slam-Titeln hatte nach dem verlorenen Wimbledonfinale gegen Angelique Kerber in der US-Open-Vorbereitung die höchste Niederlage ihrer Karriere bezogen.

Auf dem Rasen in London war Tatjana Maria ein erstaunlicher Erfolg gegen die Ukrainerin Jelina Switolina gelungen, auf dem Hartplatz in Flushing Meadows würde die 31-Jährige dies gegen die Nummer sieben der Weltrangliste gern wiederholen. „Der Druck lastet auf ihr“, stellte Maria nach dem 6:3, 6:3 gegen Agnieszka Radwanska fest, ihrem ersten Erfolg über die einstige Top-Spielerin aus Polen.

Von den deutschen Herren hätte Mischa Zverev am Mittwoch noch dabei sein können, doch der letztjährige Achtelfinalist verlor nach einer 4:2-Führung im dritten Satz 6:4, 6:2, 4:6, 6:7 (5:7), 2:6 gegen Taylor Fritz aus den USA. Die Krämpfe, die ihn schon am Ende des zweiten Satzes plagten, führte der ältere Bruder von Alexander Zverev nicht auf die schwüle Hitze zurück, sondern auf neue Getränke. Florian Mayer verabschiedete sich mit 2:6, 2:6, 7:5, 4:6 gegen den Kroaten Borna Coric vom Profi-Tennis. „Es war eine lange Reise. Ich bin ziemlich stolz auf meine Karriere“, sagte der 34 Jahre alte Bayreuther, einst die Nummer 18 der Welt.