Görges und Beck im Halbfinale von Nürnberg

Nürnberg (dpa) - Julia Görges konnte ihre Kräfte schonen, Annika Beck musste über die volle Distanz gehen: Als einzige Deutsche haben die beiden Fed-Cup-Spielerinnen das Halbfinale beim Tennisturnier von Nürnberg erreicht und dürfen auf den Einzug ins Endspiel hoffen.

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Nach zwei Stunden und 18 Minuten sicherte sich die an Nummer drei gesetzte Beck beim 7:6 (8:6), 2:6, 6:2 gegen Anna-Lena Friedsam das Ticket für die Vorschlussrunde. Ihre Halbfinalgegnerin wird erst am Freitag (10.20 Uhr) im Duell zwischen Varvara Lepchenko aus den USA und der Kolumbianerin Mariana Duque-Mariño ermittelt.

Görges hingegen kam wegen einer Oberschenkelverletzung der an Nummer vier gesetzten Lesia Tsurenko am Donnerstag kampflos weiter und bekommt es am Freitag im ersten Halbfinale (frühestens ab 13.20 Uhr) mit der niederländischen Qualifikantin Kiki Bertens zu tun.

„Ich habe mich eingespielt, dann hat der Coach auf einmal gesagt, dass sie nicht spielt. Wir haben einfach weitertrainiert“, sagte Görges. „Das war ein bisschen ein außerplanmäßiger Tag. Ich hätte gerne gespielt, denn mit Blick auf die French Open ist jedes Match wichtig.“ Sie könne sich aber nicht beklagen. „So spare ich ein bisschen Kräfte“, meinte die 27-Jährige aus Bad Oldesloe.

Görges hat in der Vorschlussrunde des mit 250 000 US-Dollar dotierten Nürnberger Versicherungscups mit Bertens eine vermeintlich einfache Gegnerin. Die Niederländerin hätte ihr Viertelfinale gegen Irina Falconi aus den USA ursprünglich schon vormittags austragen sollen, sie konnten wegen Dauerregens aber erst am späten Nachmittag auf den Court. Beim Stand von 6:1, 0:1 für Bertens musste Falconi wegen einer Verletzung am rechten Knöchel schließlich aufgeben.

„Ich habe nur ein paar Mal Doppel gegen sie gespielt“, sagte Görges mit Blick auf ihre Halbfinalgegnerin. „Sie ist eine sehr gute und gefährliche Spielerin.“ Ihre Regenpause konnte Görges durchaus nutzen. Zwei kurze Nickerchen, zwei Käffchen, dazu ein Porträt über Steffi Graf im Fernsehen. „Über die Jahre weiß man, wie man die Spannung hochhält“, meinte Görges lächelnd.

Beck indes begann optimal und nahm Friedsam gleich den Aufschlag ab. Friedsam konterte allerdings prompt. Beide schenkten sich nichts. Beck präsentierte sich von der Grundlinie als die Sicherere, ihre Gegnerin riskierte mehr - leistete sich allerdings auch mehr Fehler. Beck nutzte ihren zweiten Breakball zum 6:5, konnte zunächst jedoch selbst zwei Satzbälle nicht verwandeln. Mit einem Ball auf der Netzkante rettete sich Friedsam in den Tiebreak.

Dort schien zunächst die Andernacherin obenauf, patzte bei zwei eigenen Satzbällen jedoch. Beck hingegen verwertete ihren Satzball und provozierte damit einen Schlägerwurf der frustrierten Friedsam.

Mit Wut im Bauch legte die 22-Jährige im zweiten Durchgang los und holte sich Becks Aufschlag zum 2:1. Dem druckvollen Spiel Friedsams hatte ihre deutsche Kontrahentin zu diesem Zeitpunkt kaum etwas entgegenzusetzen. Ein Entscheidungssatz musste her, in dem sich beide Spielerinnen wieder auf Augenhöhe trafen. Beck setzte sich schließlich aufgrund der größeren Cleverness und Ruhe durch.