Gut gelaunt ins neue Jahr: Deutsche Damen lassen hoffen

Brisbane (dpa) - Die kurze Reise von Brisbane nach Sydney trat Angelique Kerber in bester Laune an.

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„Ich bin mit meinem Saisonauftakt sehr zufrieden. Das Finale in Brisbane zu erreichen war ein großartiger Start und wird mir Rückenwind geben“, sagte Deutschlands beste Tennisspielerin der Deutschen Presse-Agentur.

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Eine Woche vor Beginn der Australian Open verpasste die Weltranglisten-Zehnte aus Kiel zwar den achten Titel ihrer Karriere, weckte aber ebenso wie Julia Görges mit dem Finaleinzug in Auckland und Andrea Petkovic mit der wiederentdeckten Lust am Tennis Hoffnungen für den ersten Grand-Slam-Höhepunkt des Jahres.

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Kerber verlor in Brisbane im Finale 3:6, 1:6 gegen die Weißrussin Victoria Asarenka, Görges unterlag im Auckland-Endspiel der Amerikanerin Sloane Stephens 5:7, 2:6. Petkovic schied nach ansprechendem Start in Brisbane im Viertelfinale überraschend gegen die Qualifikantin Samantha Crawford aus den USA aus. Und doch scheint das deutsche Trio mit den mehr oder weniger intensiven Veränderungen während der Winterpause den richtigen Weg eingeschlagen zu haben.

Kerber verriet während der Tage an der australischen Ostküste, dass sie noch stärker auf ihre Ernährung achte und eine neue Saitenkombination an ihrem Schläger ausprobiere. Petkovic vertraut in dem Ostwestfalen Jan de Witt einem neuen Trainer und hat die Dämonen in ihrem Kopf und die Gedanken an einen Rücktritt verbannt.

Görges wagte den vielleicht radikalsten Schritt und zog von Hannover nach Regensburg. Dort hat sie ein komplett neues Team mit den Trainern Michael Geserer und Matthias Mischka und dem Physiotherapeuten Florian Zitzelsberger um sich, von dem sie regelmäßig fröhliche Bilder aus Neuseeland in die Welt twitterte. Die 27-Jährige aus Bad Oldesloe wurde mit ihrem ersten Finale seit knapp vier Jahren belohnt und resümierte: „Ich kann mich wirklich nicht beschweren, wie ich mit einem neuen Team das Jahr begonnen habe.“

Beschweren kann sich tatsächlich keine. Nur bei Sabine Lisicki ist nach ihrer viermonatigen Verletzungspause noch nicht so recht zu erkennen, in welche Richtung es geht. Beim Hopman Cup in Perth verlor die 26-Jährige aus Berlin alle drei Einzel und will nun beim WTA-Turnier in Sydney in dieser Woche weiter Spielpraxis sammeln. Dort trifft sie am Montag auf die Slowenin Polona Hercog, Kerber bekommt es in Runde eins mit Jelina Switolina aus der Ukraine zu tun.

Denn auch die deutschen Vorzeige-Damen wissen genau, dass in der öffentlichen Wahrnehmung vor allem das Abschneiden bei den Grand-Slam-Turnieren zählt und verlorene Endspiele auch gerne als Zeichen der (mentalen) Schwäche ausgelegt werden.

Nicht nur Kerber hat sich deshalb nach den insgesamt enttäuschenden Grand-Slam-Auftritten 2015 für diese Saison vorgenommen, den Fokus noch stärker auf Melbourne, die French Open, Wimbledon und die US Open zu legen. „Natürlich sind Prognosen bei Grand Slams sehr schwierig, da es dort auf so viele Dinge ankommt“, sagte Kerber. „Aber klar ist: Ich möchte meine Ergebnisse dort verbessern.“