Halbfinal-Showdown: Serena Williams auf Rekordjagd
New York (dpa) - Wer soll bloß diese Serena Williams stoppen? Vor dem Halbfinal-Showdown der US Open lautet die so simple wie beängstigende Antwort: Vermutlich keine.
Die Chinesin Li Na wird es am Freitag versuchen. Aber wenn kein Tennis-Wunder geschieht, wird auch sie an der Titelverteidigerin und Weltranglisten-Ersten scheitern. Im Endspiel dürften es dann entweder Vorjahresfinalistin Victoria Asarenka oder Überraschungsgast Flavia Pennetta probieren.
„Serena Williams ist die beste Spielerin, die das Damen-Tennis jemals gesehen hat“, sagte US-Legende Chris Evert nach dem Halbfinal-Einzug der 16-maligen Grand-Slam-Turniersiegerin. Die bisherige Bilanz der 31-Jährigen liest sich wieder einmal furchteinflößend: 1. Runde: 6:0, 6:1. 2. Runde: 6:3, 6:0. 3. Runde: 6:3, 6:1. Achtelfinale: 6:4, 6:1. Viertelfinale: 6:0, 6:0.
„Serena zermalmt weiter ihre Gegnerinnen“, schrieb die „New York Post“ nach ihrem Zu-Null gegen die bemitleidenswerte Spanierin Carla Suárez Navarro. Sollte sich die jüngere der Williams-Schwestern am Sonntag wie schon im Vorjahr im Flushing Meadows Corona Park zur Turniersiegerin krönen, würde sie mit 17 Grand-Slam-Titeln mit Roger Federer gleichziehen. Nur noch ein Erfolg fehlt dann noch, um zu Chris Evert und Martina Navratilova (je 18) aufzuschließen.
In Wimbledon war Serena Williams völlig überraschend im Achtelfinale an der furios aufspielenden Sabine Lisicki gescheitert. Bei ihrem Heim-Grand-Slam aber überrollt die muskulöse Athletin eine nach der anderen. „Natürlich ist sie eine schwierige Gegnerin, es ist eine große Herausforderung, gegen sie zu spielen. Aber ich glaube schon, dass ich eine Chance habe“, sagte Li Na tapfer vor dem Halbfinal-Duell an diesem Freitag im Arthur Ashe Stadium.
Die zweite Partie der Vorschlussrunde bestreiten die Italienerin Pennetta und die Weißrussin Asarenka. „Am ersten Tag des Turniers hätte ich nie daran gedacht, einmal über das Halbfinale zu sprechen“, sagte die 31 Jahre alte Pennetta. Ohne Satzverlust ist die Nummer 83 der Rangliste in die Runde der besten Vier vorgedrungen und steht erstmals bei einem der vier wichtigsten Turniere im Halbfinale. „Ich gehe mit Selbstvertrauen in das Match, ich habe weiterhin nichts zu verlieren“, gab Pennetta zu Protokoll.
Und was sagt Serena Williams zu all den Würdigungen und Ehrerbietungen? „Ich habe nicht mit dem Tennis angefangen, um die Beste zu werden, sondern weil ich einen Schläger und einen Traum hatte. Für mich sind Chris Evert, Martina Navratilova und Steffi Graf die ultimativen Ikonen im Damen-Tennis“, betonte die viermalige US-Championesse und kokettierte: „Ich bin immer noch das Mädchen mit dem Schläger und dem Traum. Dafür spiele ich Tennis.“