Hitzerekord in Wimbledon: 35,7 Grad
London (dpa) - Der dritte Tag des Wimbledon-Turniers 2015 wird als bislang heißester in die Geschichte der traditionsreichen Tennisveranstaltung eingehen.
Am späten Mittwochnachmittag vermeldeten die Organisatoren, dass die Temperatur auf 35,7 Grad Celsius gestiegen sei. Der bisherige Bestwert lag bei 34,6 Grad während der Hitzewelle im Sommer 1976.
Die drückende Hitze machte Spielern, Zuschauern und Balljungen zu schaffen. So musste während des Matches zwischen dem Amerikaner John Isner und Matthew Ebden aus Australien auf dem Außenplatz 17 ein Balljunge medizinisch behandelt werden. Auch eine Zuschauerin musste versorgt werden. Ihnen gehe es aber wieder gut, teilten die Organisatoren des Grand-Slam-Turniers am Mittwoch mit.
Die Spieler wie Tommy Haas bei seiner Niederlage gegen Milos Raonic oder Maria Scharapowa bei ihrem Sieg gegen Richel Hogenkamp legten sich während der Seitenwechsel mit Eis gefüllte Handtücher in den Nacken. Dem Australier Bernard Tomic, von seinem Heimturnier in Melbourne ganz andere Temperaturen gewohnt, wurde es während seines 7:6 (7:3), 6:4, 7:6 (7:5)-Sieges gegen den Franzosen Pierre-Hugues Herbert „schummrig“, wie er später zu Protokoll gab.
Der Weltranglisten-Erste und Titelverteidiger Novak Djokovic dagegen hatte weniger Probleme. „Es war nicht so schlimm, wie ich dachte“, sagte der von Boris Becker trainierte Serbe nach seinem lockeren 6:4, 6:2, 6:3-Sieg gegen den finnischen Linkshänder Jarkko Nieminen.
„Ich kann mich nicht daran erinnern, dass es in Wimbledon schon einmal so heiß war“, sagte die frühere Weltklassespielerin Tracy Austin, die jetzt als Kommentatorin für die BBC arbeitet. Bereits am Dienstag trat die Heat Policy in Kraft, bei der - allerdings nur bei Damen-Spielen - zwischen zweitem und drittem Satz zehn Minuten Pause gemacht werden kann, wenn es 30,1 Grad warm oder heißer ist.