Lisicki kämpft sich durch, Kerber siegt 6:0, 6:0
London (dpa) - Sabine Lisicki nach großem Kampf, Angelique Kerber mit der Tennis-Höchststrafe und Tatjana Maria mit dem neunten Matchball: Die deutschen Tennisprofis haben am bislang heißesten Tag des Jahres in England geglänzt.
Lisicki setzte sich am Dienstag bei ihrem Lieblingsturnier in Wimbledon gegen die unbequeme Australierin Jarmila Gajdosova mit 7:5, 6:4 durch. Maria verwandelte bei ihrem 7:6 (7:2), 7:5-Erfolg gegen die Serbin Bojana Jovanovski ihren neunten Matchball. Kerber deklassierte die Hamburgerin Carina Witthöft 6:0, 6:0.
Ausgeschieden sind dagegen Julia Görges, Carina Witthöft, Mona Barthel und Laura Siegemund. Görges verlor am Abend gegen die French-Open-Halbfinalistin Timea Bacsinszky aus der Schweiz 2:6, 5:7.
Lisicki bekommt es am Donnerstag mit der Amerikanerin Christina McHale zu tun. Die Finalistin von 2013 musste gegen Gajdosova in der Abendsonne auf Court 16 Schwerstarbeit verrichten, ehe sie vor den Augen von Bundestrainerin Barbara Rittner nach 71 Minuten ihren ersten Matchball verwandelte. Maria tritt gegen die chinesische Qualifikantin Duan Ying Ying an. Die Nummer 117 der Welt bezwang Vorjahres-Finalistin Eugenie Bouchard aus Kanada 7:6 (7:3), 6:4.
Kerber trifft nach ihrer Demonstration der Stärke jetzt auf die Russin Anastasia Pawljutschenkowa. „Ich habe gut gespielt, das gebe ich zu“, sagte die Weltranglisten-Zehnte aus Kiel nach dem 6:0, 6:0 in nur 45 Minuten gegen die bedauernswerte Hamburgerin Witthöft. Zum ersten Mal seit acht Jahren schickte Kerber wieder eine Gegnerin mit dem demütigendsten aller Ergebnisse vom Platz - was tags zuvor bereits ihrer Freundin Andrea Petkovic gelungen war. „Das Ergebnis war relativ glatt“, scherzte die 27-Jährige später im ARD-Hörfunk.
Pawljutschenkowa verhinderte durch ihren 6:7 (3:7), 7:6 (7:4), 6:2-Erfolg gegen Mona Barthel ein weiteres deutsches Duell. Die 24-Jährige aus Neumünster vergab im zweiten Satz beim Stand von 5:4 einen Matchball. Siegemund unterlag der früheren US-Open- und French-Open-Siegerin Swetlana Kusnezowa aus Russland 3:6, 4:6.
„Angie spielt beeindruckend gut. Es war eigentlich keine leichte Runde gegen Carina, die nichts zu verlieren hatte. Aber die Art und Weise, wie sie auftritt, zeigt, dass sie voller Selbstvertrauen ist“, sagte Bundestrainerin Barbara Rittner. Vom Dach des Fernsehzentrums aus beobachtete die Fed-Cup-Chefin das überraschend einseitige Geschehen und erneuerte ihre Prognose für den weiteren Turnierverlauf. „Wenn sie den Kopf behält und gesundbleibt, ist sie eine Riesenfavoritin, in ihrer Hälfte durchzugehen“, sagte Rittner.