Deutscher Tennis Bund sauer Keine Live-Bilder im Free-TV vom Davis Cup
Frankfurt/Main (dpa) - Die Davis-Cup-Erstrundenpartie zwischen Gastgeber Deutschland und Belgien Anfang Februar wird nicht im frei empfangbaren Fernsehen zu sehen sein. Das teilte der Deutsche Tennis Bund mit und äußerte heftige Kritik am Tennis-Weltverband ITF.
Nach DTB-Angaben sollen laut ITF die Verhandlungen mit deutschen Fernsehanstalten gescheitert sein. Diese seien - ähnlich wie zuletzt vor der Handball-WM in Frankreich - nicht bereit gewesen, die Forderungen des Rechteinhabers beIN Sports zu erfüllen.
„Nach der Handball-Weltmeisterschaft erleben wir nun das nächste Fiasko mit beIN Sports und es gibt keine TV-Übertragung für die deutschen Tennisfans“, sagte DTB-Vizepräsident Dirk Hordorff mit Blick auf die Partie vom 3. bis 5. Februar in Frankfurt. Diese wird nun im kostenpflichtigen Streamingdienst DAZN live zu sehen sein. Auch eine Übertragung im Internet auf www.tennis.de oder www.ran.de wird es nach aktuellem Stand nicht geben.
Hordorff kritisierte, die ITF habe bei dem Verkauf der Rechte „auf eigene Gewinnmaximierung gesetzt“ anstatt die Interessen der Mitgliedsverbände zu berücksichtigen. „Man darf bei einem Vertragsabschluss nicht nur an das Geld denken, man muss auch das Interesse der Sportart Tennis und seiner Fans im Auge haben“, sagte der DTB-Vize.
Der Weltverband verteidigte seine Vermarktungspolitik. „Wir glauben, dass wir als Rechte-Inhaber neue und innovative Wege finden und nutzen müssen, um ein größtmögliches Publikum zu erreichen“, teilte ITF-Spitzenfunktionär Steve Wilson mit. DAZN sei ein hochwertiger Partner, der auch zahlreiche andere Top-Events übertrage. Das Zuschauerverhalten ändere sich, daher wolle die ITF mit seinen Veranstaltungen über alle Plattformen hinweg präsent sein.