Kerber erstmals im Miami-Viertelfinale
Miami (dpa) - Angelique Kerber steht in ihrem ersten Viertelfinale beim WTA-Tennis-Turnier von Miami vor einer äußerst reizvollen Aufgabe. Die deutsche Nummer eins kämpft nach ihrem Dreisatzsieg gegen Jekaterina Makarowa gegen die Weltranglisten-Erste Serena Williams um den Einzug ins Halbfinale.
„Gegen Serena habe ich nichts zu verlieren, habe sie ja auch schon einmal besiegt - das hat sie glaube ich, auch im Kopf. Ich werde rausgehen und nicht auf sie achten, sondern nur auf mich schauen“, sagte Kerber.
Trotz einer schwankenden Leistung setzte sich die Kielerin im Achtelfinale mit 6:4, 1:6, 6:3 gegen Jekaterina Makarowa aus Russland durch. Nach 2:11 Stunden nutzte Deutschlands Nummer eins ihren ersten Matchball. „Ich glaube, ich habe heute gutes Tennis gespielt. Es freut mich, dass ich jetzt das erste Mal in Miami im Viertelfinale stehe“, meinte die Kielerin.
Die Linkshänderin ist beim mit 5,65 Millionen Dollar Hartplatz-Highlight in Südflorida erstmals so weit gekommen. Ihre Viertelfinal-Gegnerin wird die Weltranglisten-Erste und Miami-Rekordgewinnerin, Serena Williams sein. Die Titelverteidigerin setzte sich gegen ihre amerikanische Landsfrau Coco Vandeweghe mit 6:3, 6:1 durch. Gegen Serena Williams hat Kerber in vier Spielen nur ein einziges Mal gewonnen: 2012 im Halbfinale von Cincinnati.
Gegen Makarowa begann Kerber trotz teilweise heftigen Windes auf dem Nebenplatz Court 1 stark und holte sich den Satz verdient. Anschließend zeigte sie jedoch wie so oft in den vergangenen Wochen keinerlei Selbstvertrauen, schaute immer wieder verzweifelt und fragend in Richtung ihres Trainers Benjamin Ebrahimzadeh und von Fed- Cup-Kapitän Barbara Rittner. Doch auch deren aufmunternde Worte halfen nicht, Kerber gab den Durchgang mit 1:6 ab.
Im Entscheidungssatz nutzte der Weltranglisten-Neunten beim Stand von 2:1 ihren einzigen Breakpunkt zum 3:1. Rittner ballte auf der Tribüne die Faust, und Kerber brachte das Match anschließend sicher zu Ende. „Sie weiß gar nicht, wie gut sie spielen kann“, meinte Ebrahimzadeh nach Matchende zu Rittner.
Schneller ging es bei Lucky Loser Benjamin Becker. Der 32 Jahre alte Tennisprofi aus Mettlach, der für den verletzten Argentinier Juan Martin Del Potro ins Hauptfeld gerückt war, hatte in seinem Drittrunden-Match mit Aljaz Bedene wenig Mühe. Becker besiegte den Slowenen in 88 Minuten mit 6:3, 7:5. In der Runde der besten 16 muss sich die Nummer 93 der Weltrangliste mit dem Kanadier Milos Raonic auseinandersetzen. „Wenn man bei einem Masters-Turnier in der dritten Runde als Lucky Loser einen Qualifikanten bekommt, muss man schon sagen, dass man Glück hatte mit der Auslosung. Wir wussten beide, was das für eine Chance für uns ist, deshalb bin ich froh, sie genutzt zu haben“, sagte Becker.