Kerber im Viertelfinale - Petkovic wie „Superman“
Stuttgart (dpa) - Titelverteidigerin Angelique Kerber hat beim Tennis-Turnier in Stuttgart nur mit viel Mühe ein vorzeitiges Aus verhindert.
Die Australian-Open-Siegerin musste im deutschen Achtelfinal-Duell gegen Annika Beck über drei Sätze gehen, um das Viertelfinale zu erreichen. Erst nach 2:09 Stunden setzte sich Kerber mit 4:6. 6:3, 6:1 durch.
„Ich wusste, dass es heute sehr schwer wird und ich mein bestes Tennis spielen muss“, sagte Kerber nach der hart umkämpften Partie. „Die Gedanken an meinen Erfolg hier im vergangenen Jahr haben mich am Ende ins Spiel zurückgebracht“, sagte die Kielerin.
2015 hatte die deutsche Nummer eins die mit 759 000 Dollar dotierte Sandplatzveranstaltung erstmals gewinnen können. Im Viertelfinale trifft Kerber nun am Freitag auf die Gewinnerin der Partie zwischen der deutschen Meisterin Anna-Lena Friedsam und der Spanierin Carla Suárez-Navarro. „Aber erst einmal freue ich mich, dass ich morgen frei habe“, sagte Kerber, der die Strapazen des Fed-Cup-Wochenendes anzumerken waren.
Siege feierten am dritten Turniertag auch Andrea Petkovic und Julia Görges. Petkovic gewann gegen Kristina Mladenovic aus Frankreich mit 6:2, 6:4, Görges setzte sich gegen die Französin Alizé Cornet ebenfalls in zwei Sätzen mit 6:4, 6:0 durch. Damit sind von den acht gestarteten Deutschen noch fünf dabei.
„Der Erfolg im Fed Cup hat uns alle unglaublich gepusht“, sagte Petkovic nach ihrem Erfolg gegen die aufstrebende Mladenovic. Allerdings hatte der Sieg in Rumänien, der dem deutschen Team den Klassenerhalt in der Weltgruppe gesichert hatte, auch deutliche Spuren hinterlassen.
Petkovic stand mit einem dick bandagierten linken Oberschenkel auf der roten Asche. „Ich habe am Wochenende insgesamt fast sechs Stunden gespielt“, erklärte die Darmstädterin. „Ich bin zwar eine Maschine, aber das geht auch an mir nicht spurlos vorbei“, sagte sie und strahlte nach ihrem Erfolg glücklich. „Selbst Superman hätte etwas gespürt.“ Petkovic trifft nun auf die an Nummer eins gesetzte Agnieszka Radwanska aus Polen, gegen die sie in sechs Vergleichen noch nie gewann.
Ihre Auftakthürde erfolgreich meisterte auch Görges. Die 27-Jährige, die 2011 im Schwabenland gewann, hatte nur im ersten Satz ein paar Probleme. Danach hatte sie die Partie gegen Cornet jederzeit im Griff und ließ sich im zweiten Abschnitt auch nicht von einer minutenlangen Pause aus dem Rhythmus bringen, in der ihre Gegnerin wegen Nasenblutens behandelt werden musste.
„Ich war am Anfang sehr, sehr nervös“, sagte Görges nach der Partie. „Ich habe hier den größten Erfolg meiner Karriere gefeiert, von daher ist es immer wieder etwas Besonderes hier zu spielen“, sagte die Norddeutsche. Insgesamt sieht sich Görges auf einem gute Weg. „Ich bin mit dem Jahr bislang sehr zufrieden.“