Australian Open Kerber lässt Scharapowa keine Chance - Aus für Zverev
Melbourne (dpa) - Angelique Kerber genoss gelöst ihren beeindruckenden Sieg gegen Maria Scharapowa, Alexander Zverev zertrümmerte frustriert seinen Schläger: Am sechsten Turniertag der Australian Open haben sich die Wege der beiden deutschen Tennis-Hoffnungen getrennt.
Kerber entschied das Duell der früheren Melbourne-Siegerinnen und ehemaligen Weltranglisten-Ersten klar für sich und ließ Scharapowa beim 6:1, 6:3 in 64 Minuten keine Chance. Zverev dagegen musste sich dem Südkoreaner Chung Hyeon in fünf Sätzen 7:5, 6:7 (3:7), 6:2, 3:6, 0:6 geschlagen geben. Nach dem Aus von Maximilian Marterer ist von den anfangs zehn deutschen Herren keiner mehr beim ersten Grand Slam des Jahres noch dabei. Der 22 Jahre alte Nürnberger unterlag Tennys Sandgren (USA) 7:5, 3:6, 5:7, 6:7 (5:7).
„Ich wusste, dass ich von Anfang an aggressiv spielen musste. Ich bin froh, dass ich von Anfang an in der Lage war, mein Spiel zu spielen“, sagte die Australian-Open-Siegerin von 2016 Kerber. Die seit Donnerstag 30 Jahre alte Weltranglisten-16. trifft im Kampf um den Einzug in das Viertelfinale am Montag auf Su-Wei Hsieh aus Taiwan. Die 32-Jährige setzte sich überraschend gegen die an Nummer 26 gesetzte Polin Agnieszka Radwanska mit 6:2, 7:5 durch und erreichte ihr zweites Grand-Slam-Achtelfinale nach den Australian Open 2008.
„Für mich geht es jetzt weiter, ich schaue aber nicht zu weit nach vorne“, sagte Kerber. Der Erfolg gegen Scharapowa war der zwölfte Sieg nacheinander. Beim Hopman Cup in Perth hatte die Kielerin alle ihre Einzel gewonnen, beim WTA-Turnier in Sydney ihren ersten Titel seit den US Open 2016 gefeiert. Ihr Krisenjahr 2017 ohne Turniersieg und mit dem Abrutschen in der Weltrangliste hat die Linkshänderin endgültig hinter sich gelassen.
Der hochgehandelte Alexander Zverev dagegen verpasste sein erstes Achtelfinale in Down Under. „Ich habe nicht das Gefühl gehabt, dass ich schlecht gespielt habe. Im fünften Satz lief gefühlt alles gegen mich. Ich muss herausfinden, woran das liegt“, sagte Zverev.
Der 21 Jahre alte Chung Hyeon hatte am Ende der vergangenen Saison die ATP-Finals der besten Nachwuchsspieler in Mailand gewonnen und gilt - wie auch Zverev - als eines der vielversprechendsten Talente für die Zeit nach Roger Federer, Rafael Nadal, Novak Djokovic und Co. Für Zverev bleibt das Achtelfinale in Wimbledon im vergangenen Jahr vorerst das bislang beste Ergebnis bei einem der vier Majors.
Dabei begann er verheißungsvoll, ließ aber im Lauf des Matches immer mehr nach. Im ersten Spiel des fünften Satzes leistete er sich zwei Doppelfehler nacheinander und kassierte das Break zum 0:1. Als er mit 0:3 in Rückstand geriet, knallte er frustriert und wütend seinen Schläger auf den Boden. Sein Gegner blieb cool und nervenstark und machte schließlich sein erstes Grand-Slam-Achtelfinale perfekt.