German Open Kohlschreiber im Viertelfinale von Hamburg - Struff raus

Hamburg (dpa) - Mit einem Arbeitssieg hat sich Tennisprofi Philipp Kohlschreiber ins Viertelfinale der 111. German Open am Hamburger Rothenbaum gekämpft. Der 33-jährige Augsburger besiegte bei der mit knapp 1,5 Millionen Euro dotierten Veranstaltung den Franzosen Gilles Simon 6:3, 3:6, 6:2.

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Nächster Gegner am Freitag (15.00 Uhr) ist der Tommy-Haas-Bezwinger Nicolas Kicker aus Argentinien nach seinem 6:4, 7:6 (9:7)-Erfolg gegen Benoit Paire (Frankreich). „Natürlich bin ich jetzt heiß darauf, ins Halbfinale einzuziehen“, sagte Kohlschreiber. „Ich bin happy und habe geile Punkte gemacht.“

Jan-Lennard Struff unterlag dagegen dem Argentinier Leonardo Mayer 2:6, 5:7. Der 1,96 Meter große Davis-Cup-Spieler aus Warstein fand keine Mittel gegen den Hamburg-Champion von 2014 und zertrümmerte vor Wut seinen Schläger. In der Runde der letzten Acht trifft der Bayreuther Florian Mayer als zweitletzter Deutscher gegen den Argentinier Diego Schwartzman. Acht Deutsche waren in die Sandplatzveranstaltung gestartet.

Bei seinem 13. Auftritt in der Hansestadt ging Kohlschreiber konzentriert in das Match, ein frühes Break zum 2:1 ebnete den Weg für den Satzgewinn. Mit viel Ruhe wechselte er das Tempo, streute Stopps ein und ließ den Hamburg-Sieger von 2011 nicht zu seinem Rhythmus finden. Nur im zweiten Durchgang ging das Konzept nicht auf: Der auf Weltranglistenrang 58 abgerutschte Deutsche musste das Break zum 1:2 hinnehmen, glich zwar zum 3:3 aus, doch danach war die Luft raus.

Im finalen Durchgang nahm er Simon den Aufschlag gleich ab und konnte ohne große Schwächen den zweiten Matchball verwandeln. „Der Platz ist schwer, die Bälle werden schwer. Jeder soll hier zaubern, aber man muss auch mal ackern“, meinte er. Zusammen mit Struff hatte sich Kohlschreiber unter den Augen seines neuen Coaches Markus Hipfl intensiv aufgewärmt.

Er brauche einfach neue Impulse, erklärte die deutsche Nummer 4: „Das ist neuer Wind und soll zeigen, dass ich noch heiß und hungrig bin.“ Von den Oberschenkelproblemen, die ihn nach Wimbledon geplagt hatten, war nichts zu sehen. Nächste Woche will er in seiner Wahlheimat Kitzbühel aufschlagen. Die lange Pause nach seinem Ermüdungsbruch vergangene Saison hat ihn wieder mehr motiviert.

Als bester Profi verbleibt der an Position drei gesetzte Russe Karen Chatschanow, der den Briten Aljaz Bedene 7:6 (7:4), 5:7, 6:4 ausschaltete. Ausgeschieden ist dagegen der Spanier David Ferrer. Der Sandplatzspezialist verlor 5:7, 3:6 gegen den argentinischen Qualifikanten Federico Delbonis, der nun auf Chatschanow trifft.