Kohlschreiber und Zverev in München im Viertelfinale
München (dpa) - Tennis-Routinier Philipp Kohlschreiber und Jungspund Alexander Zverev lassen beim ATP-Turnier von München auf deutsche Erfolge am Final-Wochenende hoffen.
Der zweimalige Turniersieger Kohlschreiber meisterte seine Auftaktaufgabe am Donnerstag gegen Landsmann Florian Mayer mit 6:3, 6:2 souverän. Auch der 19-jährige Zverev benötigte beim 6:3, 6:4 über den Tschechen Lukas Rosol nur zwei Sätze. Sein nächster Gegner, der topgesetzte David Goffin, tat sich beim 5:7, 6:3, 6:2, gegen Victor Estrella Burgos schon schwerer.
Auch der frühere Weltranglistenvierten Juan Martin del Potro hatte beim 6:2, 3:6, 6:3 über Jan-Lennard Struff große Mühe, ehe er sich durchsetzte. Damit kommt es im Viertelfinale am Freitag zum Duell des US-Open-Siegers von 2009 gegen Kohlschreiber.
„Er ist ein sehr erfahrener Mann“, sagte der Deutsche über seinen Gegner, den er in fünf Spielen nie schlug. Diesmal geht del Potro bei seinem Sandplatz-Comeback nach drei Handgelenks-Operationen nicht in Topform in das Spiel. „Er ist einer, der sich nach einer langen Verletzung zurückkämpft. Da muss man aufpassen“, sagte Kohlschreiber.
Er selbst war nach seiner beachtlichen Halbfinal-Teilnahme in Barcelona selbstbewusst nach München angereist und wurde seiner Favoritenrolle gegen den Qualifikanten Mayer in 1:07 Stunden gerecht. „Ich habe auf jeden Fall den guten Trend mitgenommen“, sagte Kohlschreiber. „Alle Facetten in meinem Spiel haben gut geklappt. Und das klappt meistens, wenn man Vertrauen hat in sein Können.“
2007 und 2012 hatte der mittlerweile 32-Jährige die BMW Open gewonnen, zweimal stand er zudem im Finale. Die Organisatoren ehrten ihn jüngst als erfolgreichsten Spieler der Turnier-Historie. Doch die Bilanz will Kohlschreiber verbessern. „Aber jeden Tag wird die Luft dünner und der Gegner härter“, sagte die Nummer vier der Setzliste.
Zverev hatte sich zuvor gegen Rosol für die Davis-Cup-Niederlage im März in Hannover revanchiert, durch die Deutschland das Erstrundenduell gegen Tschechien verlor. Goffin dürfte den hochgewachsenen Youngster, dem viele eine große Zukunft im Tennis prophezeien, vor größere Probleme stellen. „Klar ist David der Favorit, so wie er momentan spielt“, sagte Zverev. Der Belgier, in der Weltrangliste auf Platz 13, hatte bei den Masters-Turnieren jüngst in Indian Wells und Miami jeweils das Halbfinale erreicht.
Aussichtslos sieht Zverev seine Lage freilich nicht, und die beiden Erfolge zum Auftakt in München geben ihm Selbstvertrauen. „Wenn ich genauso spiele, werde ich meine Chance haben“, meinte er.
Im Viertelfinale stehen sich außerdem Fabio Fognini aus Italien und der Slowake Jozef Kovalik gegenüber. Bereits am Mittwochabend waren Shootingstar Dominic Thiem aus Österreich und der Kroate Ivan Dodig in die Runde der besten Acht eingezogen, wo sie aufeinandertreffen.