Kvitova krönt Tennis-Jahr mit WM-Titel
Istanbul (dpa) - Wimbledon-Siegerin Petra Kvitova hat ihr wundersames Tennis-Jahr mit dem Gewinn des WM-Titels gekrönt. Die Tschechin setzte sich im Finale in Istanbul gegen die Weißrussin Victoria Asarenka mit 7:5, 4:6, 6:3 durch und verbesserte sich in der Weltrangliste auf Platz zwei.
Für ihren Erfolg kassierte Kvitova, die am Bosporus in allen fünf Partien ungeschlagen blieb, 1,75 Millionen Dollar. Die 21-Jährige verwandelte vor 13 676 Zuschauern nach 2:28 Stunden ihren zweiten Matchball. Kvitova tritt die Nachfolge von Kim Clijsters an, die in diesem Jahr verletzt gefehlt hatte. „Es war verdammt schwer, jeder Punkt wart hart umkämpft“, sagte Kvitova nach ihrem Triumph. „Ich kann es noch gar nicht glauben. Ich fühle mich in der Halle einfach wohl“, meinte die Tschechin, die Ende des vergangenen Jahres noch auf Platz 34 gestanden hatte.
Im sechsten Duell zwischen beiden Spielerinnen war es der vierte Erfolg für die Tschechin. Zuletzt hatte sie Asarenka im Halbfinale von Wimbledon ebenfalls in drei Sätzen bezwungen. Nur die ersten beiden Partien hatte die Weißrussin für sich entscheiden können.
Im Halbfinale hatte sich Kvitova gegen die australische US-Open-Gewinnerin Samantha Stosur nach hartem Kampf mit 5:7, 6:3, 6:3 durchgesetzt. Asarenka hatte das WM-Finale beim 6:2, 6:3 gegen die Russin Vera Swonarewa dagegen im Schongang erreicht. Den Doppel-Titel sicherte sich das amerikanische Duo Liezel Huber/Lisa Raymond, das sich gegen die topgesetzte Paarung Kveta Peschke (Tschechien) und Katarina Srebotnik (Slowenien) mit 6:4, 6:4 durchsetzte.
Für die deutsche Nummer eins Andrea Petkovic war das Tennis-Jahr dagegen bereits am Freitag vorbei. Die Darmstädterin war als zweite Ersatzspielerin an den Bosporus gereist, kam aber nicht zum Einsatz. Auf eine Teilnahme am Einladungsturnier in Bali in dieser Woche verzichtet Petkovic, um ihr lädiertes Knie zu schonen. Im Januar will die 24-Jährige dann in Australien wieder angreifen.
Kvitova startete im Endspiel furios und zog im ersten Satz mit zwei Breaks schnell davon. Doch dann verlor die 21-Jährige ein wenig den Faden. Zugleich legte Asarenka ihre Nervosität ab und glich nach einem Kraftakt zum 5:5 aus. Doch Kvitova schlug wieder zurück und entschied den Satz nach 53 Minuten mit dem fünften Satzball für sich.
Asarenka, die in der vergangenen Woche noch das Turnier in Luxemburg gewonnen hatte, hatte nun aber ihren Rhythmus gefunden und schaffte nach 1:39 Stunden mit 6:4 den Satzausgleich. Gleich zu Beginn des dritten Abschnitts hatte die 22-Jährige dann viermal die Möglichkeit, Kvitova das Service abzunehmen. Die Tschechin zog den Kopf aber aus der Schlinge und schaffte wenig später ihrerseits das entscheidende Break.