Lisicki besteht Auftaktprüfung bei US Open
New York (dpa) - Mit etwas Mühe hat Wimbledon-Finalistin Sabine Lisicki bei den US Open ihre Auftaktprüfung bestanden. Die 23-Jährige zum Auftakt des letzten Grand-Slam-Turniers des Jahres gegen die russische Qualifikantin Vera Duschewina mit 6:2, 7:6 (7:3) durch.
In der zweiten Runde trifft Lisicki auf Paula Ormachea. Die Argentinierin setzte sich gegen die 42 Jahre alte Japanerin Kimiko Date-Krumm mit 6:3, 7:6 (9:7) durch.
„Zum Schluss habe ich mich noch mal gut durchgebissen. Da bin ich zu passiv geworden und habe mich geärgert, dass ich nicht weiter Druck gemacht habe“, sagte Lisicki und betonte: „Ich würde wirklich gerne die zweite Woche erreichen. Dafür werde ich alles geben und dann schauen wir mal, wie weit ich komme.“ Vor zwei Jahren erreichte sie hier das Achtelfinale - ihr bislang bestes US-Open-Resultat.
Im zweiten Duell mit Duschewina kassierte die Fed-Cup-Spielerin aus Berlin zwar gleich im ersten Spiel ein Break, fand dann aber bei sommerlichen Temperaturen auf Court 13 schnell zu ihrem Rhythmus und nutzte nach 1:22 Stunden Spielzeit ihren ersten Matchball.
„Ich spüre keinen besonderen Druck bei den US Open, weil ich in Wimbledon im Finale war“, hatte Lisicki vor ihrem Match betont. Doch die Erwartungshaltung und das öffentliche Interesse sind natürlich immens gestiegen seit Wimbledon - was auch die gut gefüllten Zuschauerränge auf dem kleineren Außenplatz bewiesen.
Trotz der durchwachsenen Vorbereitung nahm Lisicki ihre Arbeit hochkonzentriert auf. Nach der Endspiel-Niederlage gegen die mittlerweile zurückgetretene Marion Bartoli hatte die neue deutsche Tennis-Queen fünf Wochen pausiert. In Cincinnati verlor sie danach in Runde eins, in der Vorwoche in New Haven im Achtelfinale. Gegen die Nummer 126 der Welt aber zeigte Lisicki vor den Augen von Bundestrainerin Barbara Rittner keine Nerven - und ließ sich auch von einer unfreiwilligen Pause und einem zwischenzeitlich verspielten 4:1-Vorsprung im zweiten Satz nicht aus der Ruhe bringen.
Lächelnd verfolgte die Weltranglisten-18., wie sich ein Eichhörnchen unter den Planen durchschob und mehrmals quer über den Platz rannte. Lisicki gab anschließend ihr Aufschlagspiel ab, Duschewina kam nach 1:4-Rückstand auf 4:4 und 5:5 heran und schlug bei 6:5-Führung sogar zum Satzgewinn auf. Die Entscheidung fiel im Tiebreak - und da leistete sich Lisicki keine Schwäche mehr.
Von den insgesamt sieben deutschen Damen starten noch Andrea Petkovic (Darmstadt), Mona Barthel (Neumünster), Julia Görges (Bad Oldesloe), Annika Beck (Bonn) und Dinah Pfizenmaier (Kamen) in das Grand-Slam-Turnier.
„Ich bin fit und gut drauf, aber die erste Runde ist natürlich immer gefährlich, wenn man noch nicht so im Turniermodus ist“, sagte Petkovic vor ihrem Match gegen Bojana Jovanovski aus Serbien. Vor einem Jahr hatte die 25-Jährige in New York nach langer Verletzungspause in der ersten Runde verloren. Mittlerweile hat sie sich aber wieder bis auf Platz 46 vorgearbeitet.
„Ich setze mich nicht unter Druck und erwarte noch nicht zu viel von mir. Ich gebe mir Zeit, bevor ich mir wieder höhere Ziele setze“, sagte die ehemalige Weltranglisten-Neunte.