Lisicki mit Rückendeckung in die erste Fed-Cup-Partie
Limoges (dpa) - Auch ohne Angelique Kerber und Andrea Petkovic wollen die gebeutelten deutschen Tennis-Damen den schweren ersten Schritt zurück in die Weltgruppe meistern.
„Es wird ein interessantes Wochenende und eine absolut offene Partie. Ich habe aber ein gutes Gefühl“, sagte Teamchefin Barbara Rittner nach der Auslosung im Salon Louis Longequeue im Rathaus von Limoges.
Das Duell mit den heimstarken Französinnen eröffnet Sabine Lisicki gegen Pauline Parmentier. Im zweiten Einzel trifft die neue deutsche Nummer eins Julia Görges auf Kristina Mladenovic. Am Sonntag spielen Görges gegen Parmentier und Lisicki gegen Mladenovic. Im abschließenden Doppel auf dem Sandplatz in der umgebauten Basketballhalle stehen sich nach aktuellem Stand Anna-Lena Grönefeld/Julia Görges und Virginie Razzano/Alizé Cornet gegenüber.
Nach der Absage der französischen Spitzenspielerin Marion Bartoli wegen einer Grippe haben sich die Vorzeichen für die Partie in der Weltgruppe II wieder einmal gewandelt. Von den Namen und den Ranglistenpositionen her gilt die Auswahl des Deutschen Tennis Bundes nun als favorisiert - auch wenn Rittner das Fehlen der ehemaligen Wimbledon-Finalistin und Weltranglisten-Zehnten Bartoli nicht überbewerten wollte. „Ob das gut für uns ist, muss man erst noch sehen“, so Rittner. Vor eigenem Publikum im Palais des Sports de Beaublanc werden nun die anderen besonders motiviert sein.
Und auch die Vorbereitung der deutschen Équipe verlief alles andere als vielversprechend. Görges konnte am Mittwoch wegen einer Viruserkrankung nicht trainieren und ist noch nicht hundertprozentig fit. Die als Ersatz vorgesehene Annika Beck leidet an einer Erkältung. Ohnehin fehlen die verletzten Angelique Kerber und Andrea Petkovic sowie Mona Barthel, die ihren Verzicht erklärt hatte.
„Beide Teams hatten und haben so ihre Probleme. Die Vorzeichen haben sich in den letzten Wochen immer wieder gedreht“, sagte Rittner. „Vor dem Fed-Cup-Spiel gegen Frankreich geht schief, was schiefgehen kann bei den deutschen Tennis-Damen“, schrieb die „FAZ“ am Freitag und erinnerte an Murphys berühmt-berüchtigtes Gesetz.
Doch trotz all der schlechten Omen strahlten die DTB-Spielerinnen in ihren weißen Trainingsjacken auf dem Podium des packevollen Auslosungssaals Zuversicht und unbedingten Siegeswillen aus. Eine Niederlage in Frankreich und den drohenden Absturz in die Drittklassigkeit wollen Görges, Lisicki & Co. unbedingt vermeiden.
Motivierende Worte übermittelten nicht nur ihre Kolleginnen via SMS, sondern auch die DTB-Spitze. „Ich glaube an den Erfolg unserer deutschen Damen“, sagte Präsident Karl-Georg Altenburg. Vize Charly Steeb ließ telefonisch ausrichten: „Auch nach den ganzen Absagen ist unsere Mannschaft nach wie vor sehr stark, ich traue ihr den Sieg zu. Wir müssen unbedingt die erste Runde überstehen.“ Dann winkt im April ein Relegationsduell um den Aufstieg in die Weltgruppe.