Machtlos, mutlos, Mayer: Aus in Miami
Miami (dpa) - Machtlos, mutlos, Mayer - auf den denkwürdigen Sieg gegen John Isner (USA) folgte für Florian Mayer eine Demontage. Überfordert und chancenlos schied der Bayreuther als letzter Deutscher im Achtelfinale des ATP-Masters-Turniers in Miami aus.
Beim 3:6, 2:6 in nur 54 Minuten gegen Jo-Wilfried Tsonga wirkte Mayer wie ein unterklassiger Trainingspartner des Franzosen. „Ich hatte keine Chance. Wenn er seinen ersten Aufschlag trifft, ist es sehr schwierig und ich selber habe sehr schwach aufgeschlagen“, meinte Mayer gegenüber der Nachrichtenagentur dpa.
Tsonga brachte 22 Mal sein krachendes Service ins Feld und holte damit 21 Punkte - Mayers Quote lag lediglich bei 53 Prozent. Und wenn er sich mit dem 26 Jahre alten Rechtshänder aus Le Mans längere Ballwechsel lieferte, habe er sich „viel zu schlecht bewegt“, haderte Mayer. In der Runde zuvor hatte Deutschlands derzeit bester Tennis-Profi noch grandios gegen den Weltranglisten-Zehnten, John Isner, aufgespielt und den Amerikaner überraschend klar mit 6:4, 6:2 besiegt.
Gegen Kraftpaket Tsonga indes stand Mayer von Beginn an auf verlorenem Posten. In der Weltrangliste trennen beide nur 13 Ränge - Tsonga ist Sechster, Mayer die Nummer 19 - auf dem Platz waren es jedoch Welten. Mayer kam weder mit dem Gegner noch mit dem böigen und unberechenbaren Wind zu Recht. „Es war sehr schwierig zu spielen, ständig drehende Winde. Er ist einfach viel besser mit den Bedingungen klar gekommen“, sagte der 28-jährige Bayer.
Seine Auftritte beim sogenannten fünften Grand Slam-Turnier fasste Mayer mit gemischten Gefühlen zusammen. „Zwei gute Matches gespielt, ein richtig schlechtes - so wie es leider oft in der Vergangenheit bei mir der Fall war.“ Ihm fehle es an Konstanz, daran müsse er arbeiten, betonte Mayer. Zudem täten ihm mehr Matches gegen Kollegen vom Kaliber eines Jo-Wilfried Tsonga gut. „Ich habe in letzter Zeit nicht so oft gegen solche Top-Jungs gespielt, die so aufgeschlagen haben.“
Auch Andy Roddick wurde nach seinem Dreisatz-Triumph gegen Roger Federer (Schweiz) schnell wieder auf den harten Boden der Tatsachen zurückgeholt. Der Amerikaner unterlag dem Argentinier Juan Monaco deutlich mit 5:7, 0:6. Die beiden Topstars der Branche, der Serbe Novak Djokovic und Rafael Nadal aus Spanien, entledigten sich mühelos ihrer Achtelfinal-Aufgaben. Branchenprimus Djokovic besiegte den Franzosen Richard Gasquet 7:5, 6:3, der Weltranglisten-Zweite Nadal setzte sich 6:4, 6:4 gegen Kei Nishikori aus Japan durch.
Bei den Frauen beendete Dänen-Darling Caroline Wozniacki im Viertelfinale mit einem 6:4, 6:4-Sieg gegen Serena Williams die Hoffnungen der Amerikanerin, als alleinige Rekord-Gewinnerin an Steffi Graf vorbeizuziehen. Williams und Graf standen jeweils sieben Mal in Miami im Endspiel und wurden fünf Mal Champion.