Reise nach Florida Nach Turnierdirektoren-Rolle: Haas erwägt Start in Miami
Miami (dpa) - Trotz der Strapazen bei seiner Premiere als Turnierdirektor will es Tommy Haas beim Masters-Tennisturnier in Miami noch einmal wissen.
Der 38-Jährige werde nach Florida fliegen und plane die Teilnahme beim beginnenden Hartplatz-Event, teilte sein Management mit. Dass er seinen Start vor Ort aber möglicherweise noch einmal überdenkt, scheint nicht ausgeschlossen.
„Ich habe nicht viel trainieren können“, sagte Haas auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. „Es wäre natürlich schön, noch einmal dort zu spielen“, schob er hinterher. „Auf der anderen Seite bin ich Profi und habe keine Lust, schon wieder bei einem Turnier an den Start zu gehen, wo ich mich nicht hundertprozentig wohlfühle oder nicht das Gefühl habe, dass ich mich gut vorbereitet habe.“ Bei seinem Comeback in diesem Jahr gab der gebürtige Norddeutsche bei den Australian Open auf und verlor in Delray Beach in der ersten Runde.
Der frühere Weltranglisten-Zweite befindet sich auf Abschiedstour. Für die Turniere in München und im westfälischen Halle hat Haas schon zugesagt. Auch Stuttgart und Hamburg hat er auf dem Zettel. Noch in diesem Jahr soll aber Schluss sein.
Einen genauen Zeitpunkt und Ort hat er dafür nach eigenen Worten noch nicht festgelegt. „Klar macht man sich ab und zu darüber Gedanken: Wo wäre es schön, zu sagen, das war es jetzt? Klar kommt mir Hamburg in den Kopf“, verriet er. Auch die US Open in New York seien eine Option. „Obwohl es in letzter Zeit viele Spieler gemacht haben, bei den US Open aufzuhören, deswegen weiß ich nicht, ob ich auch einer davon sein will.“
Möglicherweise entscheide er auch spontan, wann er aufhöre. „Vielleicht sage ich auch schon vorher, ich mache jetzt Schluss, falls ich irgendwo mal ein gutes Turnier spiele, oder später, das kann ich jetzt in dem Fall nicht genau sagen“, sagte Haas.
In Indian Wells hatte der Wahlamerikaner in den vergangenen zwei Wochen erstmals die Seite gewechselt und sich als Turnierdirektor statt als Spieler versucht. Seine Bilanz fiel „sehr gut“ aus. „Um alles unter einen Hut zu bekommen, steckt wirklich viel dahinter, und es ist viel Arbeit. Das war interessant, zum ersten Mal diese Erfahrung zu sammeln.“
Früh morgens nahm er seinen Job im Büro auf und blieb bis nach dem letzten Match am späten Abend auf der Anlage. Er war Ansprechpartner für die Medien, kümmerte sich um die Wünsche seiner Kollegen und organisierte den Spielplan. Er habe dann „schwer die Motivation gefunden“, seine Übungen zu machen, sagte der Familienvater.