Viertelfinale wäre schön Nur noch Kohlschreiber bei US Open übrig

New York (dpa) - Die Bilanz ist niederschmetternd, auch gegen den nächsten Gegner bei den US Open. Doch Philipp Kohlschreiber hat sich mit dem Tennis-Coup gegen Alexander Zverev jede Menge Zuversicht für sein Achtelfinale gegen den Japaner Kei Nishikori geholt.

Mit geballter Faust und einem lauten „Jaaah“ feierte er den ebenso verdienten wie unverhofften Erfolg im deutschen Duell am Samstag. Dass der Altmeister als letzter von den ursprünglich 16 deutschen Startern übrig geblieben ist, war vor dem letzten Grand-Slam-Turnier des Jahres nicht zu erwarten.

Nach Wimbledon kassierte Kohlschreiber drei Niederlagen nacheinander, nun steht der 34-Jährige zum fünften Mal in New York unter den letzten 16. Nur: Bisher war dort immer Schluss, bei drei Versuchen bei den Australian Open auch, bei zwei Anläufen bei den French Open ebenfalls. Nur 2012 in Wimbledon konnte der Augsburger die Achtelfinal-Hürde bei einem Grand-Slam-Turnier überwinden. „Es wäre schön, wenn es mal ein Viertelfinale wird“, sagte der Weltranglisten-34. nach dem 6:7 (1:7), 6:4, 6:1, 6:3.

Meist schied Kohlschreiber zu Beginn der zweiten Turnierwoche gegen einen der ganz Großen aus. In Flushing Meadows verlor er vor einem Jahr gegen Roger Federer, davor an gleicher Stelle gegen Novak Djokovic und Rafael Nadal. Auch Nishikori ist nicht gerade Laufkundschaft: 2014 stand der 28-Jährige im Endspiel der US Open, derzeit ist er die Nummer 19 der Welt.

Zweimal spielte Kohlschreiber bisher gegen den flinken Japaner, 2016 gab es eine glatte Niederlage in der ersten Runde der Australian Open, beim Masters-Turnier in Rom gestattete ihm Nishikori ganze drei Spielgewinne. „In Rom hat er mich letztes Mal ganz gut verarztet“, meinte Kohlschreiber. „Nishikori ist einer, der mein Spiel mehr kaputt macht.“ Dazu kann sich sein Kontrahent auf die Unterstützung seiner Fans verlassen. „Ich habe hier gute Erinnerungen und spiele hier immer sehr gern. Viele Japaner kommen, die Fans sind laut“, sagte der in Florida zum Profi ausgebildete Nishikori.

Kohlschreiber fühlt sich aber in guter Verfassung und will das Match wie gegen Zverev sehr physisch mit langen Ballwechseln gestalten. Der frisch verheiratete Bayer, der 2012 die Nummer 16 der Welt war, ist ein mit vielen Möglichkeiten ausgestatteter Taktikfuchs, das bewies er eindrucksvoll gegen Zverev.