Petkovic und Kerber quälen sich bei US Open
New York (dpa) - Andrea Petkovic nahm einen kräftigen Schluck ihres selbst gemixten dunkelgrünen Smoothies. „Das hat mir ganz gut geholfen. Da sind verschiedene Gemüse und Obstsorten drin, auch Spinat“, sagte die 26 Jahre alte Tennisspielerin nach ihrem ersten Kraftakt bei den US Open.
Genau wie ihre Fed-Cup-Kollegin Angelique Kerber quälte sich Petkovic bei dem Grand-Slam-Turnier in New York in die zweite Runde und kommentierte ihren 7:6 (9:7), 1:6, 6:3-Erfolg gegen die tunesische Qualifikantin Ons Jabeur mehr erleichtert als euphorisch.
„Die erste Runde bei Grand Slams haben wir alle über die Jahre dämonisiert. Ich glaube, dass alle, egal, wie viel Erfahrung sie haben, riesige Angst haben, in der ersten Runde zu verlieren“, sagte die an Nummer 18 gesetzte Petkovic und schränkte scherzend ein: „Bis auf Roger Federer, der ist die einzige Ausnahme.“
Eine Stunde nach ihrem Match auf dem kleinen Außenplatz 5 hatte die Hessin ihre gute Laune wiedergefunden, nachdem sie gegen die Nummer 166 der Weltrangliste zuvor doch das eine oder andere Mal gehadert hatte. „Die erste Runde ist immer unheimlich stressig und eine Zitterpartie. Du denkst immer nur: Bitte nicht verlieren, bitte nicht verlieren“, erzählte Petkovic. Sie trifft nun auf Monica Puig aus Puerto Rico, gegen die sie von drei Partien schon zwei verloren hat. „Sie ist auch sehr unangenehm. Aber es ist wichtig, dass ich aus den Erfahrungen von heute lerne“, sagte Petkovic.
Nur wenige Minuten vor ihr hatte auch Kerber die Auftakthürde gemeistert. Die beste deutsche Spielerin kam gegen die russische Qualifikantin Xenia Perwak in 2:17 Stunden zu einem 6:2, 3:6, 7:5-Erfolg. „Ich war ein bisschen nervös, habe aber versucht, mich auf mich zu konzentrieren“, sagte die 26-Jährige aus Kiel. Die Nummer sechs der Setzliste bekommt es bei der mit 36,2 Millionen Dollar dotierten Hartplatz-Veranstaltung jetzt mit der Qualifikantin Alla Kudrjawzewa aus Russland zu tun.
Für eine Überraschung sorgte Matthias Bachinger. Der 27 Jahre alte Qualifikant aus Dachau setzte sich gegen den tschechischen Routinier Radek Stepanek mit 6:3, 6:2, 6:2 durch und gewann erstmals bei einem der vier wichtigsten Turniere ein Match im Hauptfeld. Zur Belohnung darf sich die Nummer 235 der Welt in der zweiten Runde jetzt mit dem ehemaligen US-Open-Champion Andy Murray messen. Der Sieger von 2012 kam gegen Robin Haase aus den Niederlanden zu einem mühsamen 6:3, 7:6 (8:6), 1:6, 7:5-Erfolg und wirkte dabei alles andere als souverän.
Als zweiter der insgesamt acht deutschen Herren folgte Philipp Kohlschreiber wenig später Bachinger in die zweite Runde. Der an Nummer 22 gesetzte Augsburger gewann gegen den argentinischen Qualifikanten Facundo Bagnis 6:2, 7:6 (7:3), 6:3 und trifft jetzt auf den Franzosen Michel Llodra oder Daniel Gimeno-Traver aus Spanien.
Ausgeschieden sind dagegen Andreas Beck (Stuttgart), Tobias Kamke (Lübeck) und Annika Beck (Bonn). Andreas Beck verlor gegen den Spanier Pablo Carreño-Busta 3:6, 6:4, 2:6, 6:7 (0:7). Annika Beck unterlag der Amerikanerin Sloane Stephens 0:6, 3:6. Kamke musste sich dem Australier Matthew Ebden 4:6, 3:6, 6:7 (2:7) geschlagen geben.