Petkovic will Saison mit Fed-Cup-Sieg krönen
Sofia (dpa) - Rechtzeitig zum Höhepunkt des Jahres hat Andrea Petkovic ihr Lachen und ihr Selbstvertrauen wiedergefunden. Nach dem Triumph beim Tennis-Turnier der Champions in Sofia tanzte die Darmstädterin fröhlich und ausgelassen über den Platz.
Doch richtig Zeit zum Feiern hatte die 27-Jährige nicht. Schon am Montagmorgen geht es für sie über Frankfurt nach Prag, wo mit dem Finale im Fed Cup das absolute Highlight ansteht.
„Darauf freue ich mich riesig“, sagte Petkovic, „ich bin sehr nervös und aufgeregt, aber in einem guten Sinne.“ Mit dem ersten deutschen Erfolg im Mannschaftswettbewerb seit 1992 würde für die deutsche Nummer zwei eine Saison voller Höhen und Tiefen mit dem bisherigen Karrierehöhepunkt enden. „Hoffentlich kann ich noch einmal die letzten Energiereserven auftreiben“, sagte die Hessin.
Ihre Teamkolleginnen verfolgten den erfolgreichen Auftritt von Petkovic bereits in Prag, wo sie am Sonntagabend eingetroffen waren. „Natürlich haben wir uns alle riesig für Petko gefreut“, sagte die deutsche Bundestrainerin Barbara Rittner. „Das wird ihr gut tun, sie wird mit Selbstbewusstsein und guter Laune hier ankommen. Das wird sich auch auf das Team übertragen“, sagte Rittner, die beim letzten deutschen Triumph vor 22 Jahren als Spielerin selbst dabei war.
In Prag wird es für die Teamchefin nun darauf ankommen, bei Petkovic die richtige Mischung zwischen Ruhe und Vorbereitung zu finden. „Sie war direkt nach dem Finale schon wieder total auf den Fed Cup fokussiert und hat bereits gesagt, dass sie am Dienstag unbedingt wieder ins Training einsteigen will“, berichtete Rittner vom Telefonat mit Petkovic.
Die 41-Jährige ist überzeugt davon, dass Petkovic ihren Akku bis zu den ersten Einzeln am Samstag wieder aufgeladen hat. „Im April war es genauso. Da hat sie in den USA das Turnier in Charleston gewonnen, und dann sind wir nach Australien geflogen und sind dort weitergekommen. Das ist ein gutes Omen“, sagte Rittner. Bislang hat sie vorgesehen, dass die Weltranglisten-Zehnte Angelique Kerber und Petkovic die Einzel gegen Tschechien bestreiten.
An Petkovic hatte Rittner trotz dessen tränenreichen Ausscheidens in Luxemburg Mitte Oktober nie Zweifel. „Ich war mir sicher, dass sie in Sofia gut spielt“, sagte die Bundestrainerin. In Luxemburg hatte Petkovic nach ihrer Auftaktniederlage davon gesprochen, dass sie gesundheitlich und privat gerade nicht gut drauf sei. „Es zeigt auch ihre Stärke, dass sie sich aus diesem Tief wieder herausgezogen hat.“
In Prag wird Petkovic jetzt noch einmal alles mobilisieren. „Wenn ich es mir selbst aussuchen könnte, würde ich die Saison jetzt beenden. Weil das wäre natürlich wahnsinnig, mit einem Turniersieg abzutreten“, sagte sie. Aber der Fed Cup würde das Jahr noch toppen. „Hoffentlich kann ich die Saison mit einem noch schöneren Erfolg krönen.“