Serbien gewinnt World Team Cup - Zukunft ungewiss

Düsseldorf (dpa) - Die serbischen Tennis-Herren haben zum zweiten Mal den World Team Cup gewonnen. Der Davis-Cup-Sieger von 2010 setzte sich in Düsseldorf im Endspiel gegen Tschechien mit 3:0 durch und sicherte sich wie schon 2009 den Titel.

Nachdem Janko Tipsarevic im Spitzeneinzel gegen den Tschechen Tomas Berdych mit 7:5, 7:6 (10:8) gesiegt hatte, holte Viktor Troicki im Rochusclub durch ein 2:6, 6:4, 6:3 gegen Radek Stepanek den entscheidenden zweiten Punkt für die Serben. Auch das abschließende Doppel entschieden Tipsarevic und Nenad Zimonjic gegen Berdych und Frantisek Cermak mit 6:3, 6:1 für sich.

Ausgelassen, als hätten sie soeben erneut den weitaus prestigeträchtigeren Davis Cup gewonnen, tanzten Tipsarevic und Co. nach ihrem Triumph über den Centre Court. „Das ist schon eine tolle Sache. Ich danke Janko, denn er hat diese Woche überragend gespielt“, meinte Troicki nach dem Sieg. Ob die Serben ihren Titel im kommenden Jahr auch verteidigen können, steht aber noch in den Sternern.

Denn die Zukunft der traditionsreichen Veranstaltung ist nach wie vor ungewiss. Erst in den kommenden „ein, zwei Monaten“, werde eine Entscheidung fallen, in welcher Form es auch im kommenden Jahr ein Tennis-Turnier am Rolander Weg gibt, sagte Turnierdirektor Dietloff von Arnim. Der Vertrag mit der ATP ist nach der 35. Veranstaltung ausgelaufen, jetzt müssen sich die Macher um von Arnim entscheiden, was sie vom kommenden Jahr an anbieten wollen.

Weiter ein Mannschafts-Format? Oder doch ein normales Turnier mit K.o.-Charakter? Ginge es nach den Spielern, die in diesem Jahr nach Düsseldorf gekommen waren, würde es im Mannschafts-Wettbewerb weitergehen.

Im Endspiel boten sich Serbien und Tschechien in beiden Einzeln einen erbitterten Fight. Vor allem das Duell der beiden Topspieler Tipsarevic und Berdych war Tennis auf höchstem Niveau.

Berdych, in der Weltrangliste an Position sieben und damit einen Rang besser platziert ist als Tipsarevic, hatte im ersten Satz zunächst einige Vorteile. Er konnte beim Stand von 5:4 einen Satzball jedoch nicht nutzen. Stattdessen holte sich der Serbe den Durchgang nach 50 Minuten mit 7:5.

Auch im zweiten Abschnitt hatte Berdych im Tie Break einmal die Möglichkeit, für den Satzausgleich zu sorgen. Doch Tipsarevic behielt die Nerven und verwandelte nach 1:56 Stunden seinen vierten Matchball. „Für mich ist das mehr als nur Vorbereitung auf die French Open“, hatte der 27-Jährige schon vor dem Finale gesagt.

Im zweiten Einzel bekämpften sich Troicki und Stepanek 2:07 Stunden lang. Der Tscheche hatte anfangs alles im Griff, doch kämpfte sich Troicki zurück in die Partie und sorgte bei 30 Grad Hitze für die Entscheidung. Titelverteidiger Deutschland hatte am Freitag sein letztes Gruppenspiel gegen Serbien mit 1:2 verloren und den erneuten Einzug ins Finale damit knapp verpasst.