Spaniens neue Davis-Cup-Chefin weist Kritik zurück

Madrid (dpa) - Gala León, die erste Frau an der Spitze des spanischen Davis-Cup-Teams, hat Vorbehalte gegen ihre Ernennung zurückgewiesen. Es sei nicht wahr, dass sie die meisten Tennisspieler nicht kenne, sagte die 40-Jährige im Interview der Nachrichtenagentur dpa in Madrid.

Foto: dpa

„Mit Feliciano López und Fernando Verdasco bin ich praktisch aufgewachsen.“ Auch David Ferrer und Tommy Robredo kenne sie schon ein Leben lang. Es sei zwar richtig, dass sie den Weltranglisten-Zweiten Rafael Nadal noch nie gesprochen habe. Verbandspräsident José Luis Escañuela werde sie aber zusammenbringen.

„In einem Augenblick ist das gelöst“, sagte León. Der Onkel und Trainer des 28-Jährigen, Toni Nadal, hatte kritisiert, dass León die Spieler kaum kenne. Außerdem bereite es Unbehagen, eine Frau in der Kabine zu haben. Sie halte es nicht für nötig, Toni Nadal eigens für ein klärendes Gespräch aufzusuchen, sagte León.

„Man sollte die Dinge nicht erzwingen. Wenn wir uns mal ganz ungezwungen treffen, wird nur noch eine Anekdote übrigbleiben“, sagte sie. Vorbehalte dagegen, dass erstmals eine Frau an der Spitze des Davis-Cup-Teams stehe, wies sie zurück.

„Auf sexistische Debatten werde ich mich nicht einlassen. Spielerinnen wie Spieler verdienen den gleichen Respekt“, betonte die neue Teamchefin, die es einst bis auf Platz 27 der Weltrangliste geschafft hat. Auf die Frage, ob sie Zweifel gehabt habe, den Posten anzunehmen, antwortete León: „Keinen. Nein, keinen.“

León ist die Nachfolgerin von Carlos Moyà. Dieser war vergangene Woche zurückgetreten, nachdem der fünfmalige Davis-Cup-Sieger Spanien durch eine Niederlage in der Relegation gegen Brasilien erstmals seit 19 Jahren aus der Weltgruppe abgestiegen war.