Heimatverein in Düsseldorf Düsseldorfer Jonges zoffen sich über Aufnahme von Frauen
Düsseldorf · Baas Wolfgang Rolshoven hatte mit einem Vorstoß zu dem Thema überrascht.
Nachdem sich der Baas der Düsseldorfer Jonges, Wolfgang Rolshoven, erstmals klar für die Aufnahme von Frauen ausgesprochen hat, tobt unter den Mitgliedern eine heftige Debatte. Auf der öffentlichen Facebook-Seite des Düsseldorfer Heimatvereins wird der Vorstoß kritisch kommentiert, sogar die Zukunft des Jonges-Chefs an der Spitze des Vereins wird vereinzelt in Frage gestellt. Es gibt aber auch lobende Stimmen und diverse Likes für den Beitrag. „Ich bin etwas irritiert, wenn ich das lese! Wann ist nochmal der nächste Termin, wann der Vorstand der Düsseldorfer Jonges bestätigt oder neu gewählt wird“, fragt etwa ein Kommentator. Ein anderer schreibt: „Und die Düsseldorfer Weiter (rein weiblicher Heimatverein, Anm. der Redaktion) nehmen dann Jonges auf, oder was?“ Man könne diese bei wirklich wichtigen Themen gerne ab und an einladen: „Das würde ich akzeptieren, für mehr reicht meine Toleranz bei dem Thema aber nicht.“
Dagegen betont ein anderer Nutzer: „Großartig! Ich halte das für zeitgemäß und längst überfällig.“ In der geschlossenen Facebook-Gruppe des Vereins ist das Thema offenbar noch härter diskutiert worden.
Unterdessen hatte sich in der vereinseigenen Mitgliederzeitung „Das Tor“ auch Rolshovens Vize Sebastian Juli für eine Aufnahme von Frauen ausgesprochen. „Manche meinen, mit der Aufnahme von Frauen ‚verwässern‘ wir unseren Markenkern. Aber ist wirklich unser Markenkern, dass wir Frauen die Mitgliedschaft verwehren? Wohl kaum“, schreibt er in einem Meinungsbeitrag. Stattdessen habe der Verein sich frühzeitig zu einer Art „permanenter Bürgerinitiative“ entwickelt – und eine solche sei heute ohne Frauen kaum denkbar.
Gegenargument: Jeder Verein habe ein Profil, einen Charakter
Dagegen hatte der Stadtbildpfleger der Düsseldorfer Jonges, Maximilian Schönauer, sich gegen eine Öffnung ausgesprochen. Er argumentiert: „Jeder Verein hat ein Profil, Eigenheiten, einen Charakter“, argumentiert er. Die Jonges hätten nun die Chance, „eine besonnene Konstante in der Düsseldorfer Gesellschaft zu sein und in turbulenten Zeiten einen Ruhepol zu bilden“.