Weihnachtsbilanz in Düsseldorf Polizei nimmt gesuchten Sexualstraftäter fest

Düsseldorf · Die Beamten mussten den 30-Jährigen mit einem Taser überwältigen. Abgesehen von diesem Einsatz verliefen die Weihnachtstage ruhig.

Nur unter Einsatz eines Tasers konnte die Polizei nach eigenen Angaben den gesuchten Mann am Ersten Weihnachtstag festnehmen.

Nur unter Einsatz eines Tasers konnte die Polizei nach eigenen Angaben den gesuchten Mann am Ersten Weihnachtstag festnehmen.

Foto: dpa/David Inderlied

Einen herausragenden Einsatz gab es an den ansonsten ruhigen Weihnachtstagen für die Düsseldorfer Polizei: Zwei Beamte sind am frühen Morgen des Ersten Weihnachtstages verletzt worden, als sie bei einer Verkehrskontrolle einen gesuchten Mann stellten und festnehmen wollten.

Kurz nach sieben Uhr kontrollierten die Beamten auf einem Parkplatz auf der Christophstraße ein Auto der Marke VW und stellten dabei fest, dass der 28 Jahre alte Fahrer offensichtlich unter dem Einfluss von Alkohol und Betäubungsmitteln stand. Als sie auch die Personalien des Beifahrers überprüften, stellte sich heraus, dass der 30-Jährige wegen eines Sexualdeliktes gesucht wurde.

Als die Polizisten versuchten, ihn festzunehmen, reagierte er aggressiv und leistete erheblichen Widerstand. Er biss einem der Beamten in den Finger und verletzte den anderen durch Kopfstöße. Schließlich konnte er nur mit erheblicher Anstrengung fixiert werden, dabei kam auch das Distanzelektroimpulsgerät, der Taser, zum Einsatz. Dieses von der Polizei meist mit DEIG abgekürzte Einsatzmittel ist seit Anfang dieses Jahres Teil der Ausrüstung von Polizisten in Düsseldorf, die Landeshauptstadt nimmt damit an einem landesweiten Pilotprojekt teil. Erste Tests im Einsatz gab es schon 2021. Das Gerät gibt über zwei Elektroden starke Stromimpulse an das Ziel ab, so kann ein Angreifer kurzzeitig handlungsunfähig gemacht werden. Das DEIG soll nur zum Einsatz kommen, wenn andere Mittel nicht helfen, eine Situation unter Kontrolle zu bekommen, und hat nach Polizeiangaben auch eine abschreckende Wirkung, so, dass es häufig gar nicht eingesetzt werden muss.

Im aktuellen Fall gelang es den Beamten, den Gesuchten mit dem DEIG zu überwältigen und zu fixieren. Der Mann wurde von der Polizei in Gewahrsam genommen. Auf der Fahrt randalierte er weiter und schlug mit seinem Kopf gegen den Streifenwagen. Gegen den Fahrer wurde Anzeige gestellt, eine Blutprobe entnommen und das Fahrzeug sichergestellt.

Dieser Fall war einer von 517 Einsätzen, die die Polizei in Düsseldorf an den Weihnachtstagen absolvierte. Die Zahl ist damit nahezu unverändert zu der des Vorjahres, wo 515 Einsätze gefahren wurden. An einem normalen Arbeitstag fallen im Stadtgebiet rund 700 Einsätze an. 25 Einbrüche gab es zwischen Heiligabend und dem Zweiten Weihnachtstag. Die Beamten mussten 31 Streitigkeiten schlichten, eine mehr als 2021, und eine Schlägerei beenden, 2021 waren es drei. 22-mal lautete das Einsatzstichwort „Randalierer“. Neun Männer und eine Frau verbrachten Teile der Weihnachtszeit in Gewahrsam.

Als ruhig bezeichnet die Polizei auch das Verkehrsgeschehen auf den Düsseldorfer Straßen an den Feiertagen. In diesem Jahr kam es glücklicherweise zu keinen Unfällen mit Personenschaden. Zudem nahmen die Polizisten im Vergleich zum Vorjahr deutlich weniger Verkehrsunfälle auf, nämlich 28 im Vergleich zu 57 an den Feiertagen 2021. Auf den Autobahnen rund um Düsseldorf rückten die Polizisten zu 267 (2021: 213) Einsätzen aus. Sie mussten 18 (2021: 57) Unfälle aufnehmen, wobei bei acht Personen verletzt wurden (2021: zwei).