US-Open: Nadal krönt seine Comeback-Saison

Nach seinem Sieg bricht der 27-jährige Tennisstar in Tränen aus.

New York. Als sich die spanische Königin Sofia und mehr als 23 000 Tennisfans von ihren Sitzen erhoben, rollte sich Rafael Nadal bäuchlings auf den Betonboden, versteckte sein Gesicht zwischen den Armen und heulte drauflos. Für einen kurzen Augenblick wurde der neue US-Open-Champion von einem Weinkrampf geschüttelt. „Das war vermutlich das emotionalste Jahr für mich“, sagte Nadal wenig später über seine unbeschreibliche Comeback-Saison.

Kaum zu glauben, dass dieser Ausnahmeathlet im vergangenen Jahr fast sieben Monate kein Tennis spielen durfte und die Reise nach New York gar nicht erst angetreten hatte. Kaum zu glauben, dass dieser Rafael Nadal im Juni in der ersten Runde von Wimbledon gegen die Nummer 135 der Welt ausgeschieden war.

Im Endspiel der Offenen Amerikanischen Tennis-Meisterschaften setzte der 27 Jahre alte Spanier ein dickes Ausrufezeichen hinter seine Saison der Superlative. In 3:21 Stunden rang er in einem hochklassigen Match den Weltranglisten-Ersten Novak Djokovic mit 6:2, 3:6, 6:4, 6:1 nieder und feierte im 37. Duell den 22. Sieg.

Mit seinem 13. Titel bei einem Grand-Slam-Turnier schloss er zu Pete Sampras (14) auf und wird Roger Federer (17) immer gefährlicher. Seit seinem Comeback im Februar hat Nadal 13 Turniere gespielt, zwölfmal stand er im Finale, zehnmal holte er den Titel. 60 Partien hat er 2013 bestritten und nur drei verloren. Auf Hartplatz ist er jetzt seit 22 Spielen ungeschlagen.

„Was ich erreicht habe, ist viel mehr, als ich mir jemals erträumt habe. Dieser Titel bedeutet mir sehr viel“, sagte er. „13 Grand Slams ist eine tolle Zahl. Ich werde weiter hart arbeiten und hoffen, dass ich noch mehr Chancen bekommen werde, Turniere wie dieses zu gewinnen.“