Vor Wimbledon: Lisicki trennt sich von Trainerin Hingis
London (dpa) - Wimbledon-Vorjahresfinalistin Sabine Lisicki hat sich kurz vor dem Start des englischen Tennis-Klassikers von ihrer Trainerin Martina Hingis getrennt.
„Martina und ich haben unsere Zusammenarbeit im gegenseitigen Einvernehmen beendet“, teilte die 24-Jährige auf ihrer Facebook-Seite mit. „Nachdem wir den Doppeltitel in Miami gewonnen hatten, wollte sie wieder Doppel spielen“, schrieb Lisicki: „Ich wünsche ihr viel Glück, und vielleicht spielen wir hier und da ein Doppel zusammen.“ Für die Schweizerin äußerte die Nummer 19 der Welt Verständnis: „Ich kann es nachvollziehen“, sagte Lisicki am Samstag in London. „So viele Jahre wird sie nicht mehr spielen können.“
Lisicki hatte mit der ehemaligen Weltranglistenersten seit Anfang des Jahres zusammengearbeitet. Beim bedeutendsten Rasenturnier der Welt wird Lisicki nun wieder von ihrem Vater Richard betreut. Über einen möglichen neuen Trainer mache sie sich derzeit keine Gedanken, erklärte die Berlinerin: „Wir sind in Wimbledon, da braucht man nichts überstürzen und dann gucken wir mal, wie es weitergeht.“ Im vergangenen Jahr war Lisicki unter ihrem damaligen belgischen Coach Wim Fissette ins Finale eingezogen, das sie gegen die Französin Marion Bartoli verlor. Wenig später trennten sich aber beide wegen „unterschiedlicher Konzepte“.
Weil Bartoli ihre Karriere inzwischen beendete, darf die Deutsche am Dienstag auf dem Centre Court ihre Erstrundenpartie gegen die Israelin Julia Glushko bestreiten. Eine Gegnerin, die sie „gar nicht kenne“, wie sie betonte. Zehn Tage musste Lisicki nach ihrer bei den French Open erlittenen Handgelenksverletzung pausieren. „Ich konnte die letzten zwei Wochen trainieren“, erklärte Lisicki.
Hingis stand beim Rasenturnier in Eastbourne im Doppelfinale und verlor zusammen mit der Italienerin Flavia Pennetta gegen Chan Hao-Ching/Chan Yung-Jan (Taiwan) mit 3:6, 7:5, 7:10. In Wimbledon startet die 33-jährige Hingis gemeinsam mit der Russin Wera Zwonarewa dank einer Wildcard.
Hingis war bei ihrem letzten Wimbledon-Auftritt 2007 bei einer Kontrolle positiv auf Kokain getestet worden. Daraufhin erklärte sie am 1. November 2007 ihren Rücktritt. In Wimbledon hatte Hingis 1997 im Einzel und 1996 sowie 1998 im Doppel gewonnen.